ISSN: 2155-9899
Anna L. Watson, Michail Charakidis, Vipin Tayal, Narayan V. Karanth und Sachin Khetan
Hintergrund: Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICIs) haben eine starke Antitumorwirkung und bis zu 43 % der mit ihnen behandelten Personen entwickeln rheumatische Nebenwirkungen (RirAEs). Personen mit vorbestehender Autoimmunerkrankung (AID) wurden von klinischen Studien ausgeschlossen.
Ziel: Definition der Merkmale rheumatischer Symptome bei Personen, die ICIs gegen eine bösartige Erkrankung einnehmen und denen zur Behandlung der Nebenwirkungen anschließend eine Immunsuppression verschrieben wird.
Methoden: Eine Fallreihe, die aus einer retrospektiven Prüfung der elektronischen Aufzeichnungen des Northern Territory Top End Health Service über einen Zeitraum von zwei Jahren, 2016–2017, erstellt wurde.
Ergebnisse: Dreiundsechzig Personen erhielten im Verlauf von zwei Jahren ICIs gegen nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom, Melanom und Nierenzellkarzinom. Ein Patient hatte eine bestätigte vorbestehende rheumatoide Arthritis und zwei weitere hatten vor der Therapie eine wahrscheinlich nicht diagnostizierte entzündliche Arthritis. Sechzehn (25 %) Patienten entwickelten RirAEs, von denen neun eine einfache Analgesie, Glukokortikoide oder eine biologische Therapie benötigten. Der Autoimmunphänotyp war überwiegend gelenkbezogen, seronegativ und polyartikulärer Natur. Fünf Patienten benötigten Änderungen der Immuntherapie und sechs wurden an die Rheumatologie überwiesen.
Schlussfolgerung: Eine beträchtliche Anzahl von Menschen, die ICIs erhalten, entwickeln RirAEs, wobei Arthritis und Myalgie am häufigsten auftreten. Menschen mit bereits bestehender AID bleiben eine Herausforderung bei der Behandlung. Eine aufmerksame Überwachung und eine frühzeitige Überweisung an einen rheumatologischen Dienst erleichtern entsprechende Untersuchungen und fördern eine frühzeitige Behandlung, falls erforderlich.