ISSN: 2155-9880
Allen W. Mangel*
Die vorherrschende Ansicht über das Verhalten der glatten Muskelwand großer Arterien wird durch die Windkessel-Hypothese beschrieben, in der sich die Wand nicht aktiv synchron mit dem Herzzyklus zusammenzieht. Diese Hypothese hat sich über mehr als ein Jahrhundert durchgesetzt. Im Gegensatz dazu zeigen mehrere Beweislinien, dass die glatte Muskelwand der Aorta und anderer großer Arterien in der Lage ist, Kontraktionen im Rhythmus des Herzschlags auszuführen und dass diese Kontraktionen neutral vermittelt werden (d. h. pulssynchronisierte Kontraktionen [PSCs]). Der Schrittmacher für PSCs befindet sich im rechten Vorhof, und eine direkte elektrische Stimulation der Aorta führt zu einer ähnlichen kontraktilen Aktivität. PSCs stellen eine modifizierte Plattform zum Verständnis der Ätiologie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar und könnten die Entwicklung neuer therapeutischer Ziele ermöglichen.