ISSN: 2155-9570
Miguel A. Quiroz-Reyes, Erick A. Quiroz-Gonzalez, Jorge Morales-Navarro, Felipe Esparza-Correa, Jorge E.Aceves-Velazquez, Jennifer H Kim-Lee, Alejandra Nieto-Jordan, Margarita Montano, Virgilio Lima-Gomez, Federico Graue-Wiechers
Hintergrund: In der verfügbaren Literatur gibt es zahlreiche und sogar verwirrende Informationen zur Rolle der Entfernung der inneren Grenzmembran (ILM) bei Makulaerkrankungen infolge einer unkomplizierten Reparatur einer rhegmatogenen Netzhautablösung (RRD). Ziel dieser retrospektiven, multizentrischen Langzeitstudie war es, die Häufigkeit der Proliferation der epiretinalen Membran (ERM) und anderer chirurgischer Komplikationen zu analysieren und die postoperativen mikrostrukturellen und multimodalen Bildgebungsergebnisse zu vergleichen und sie mit der endgültigen postoperativen bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) in ausgewählten Augen zu korrelieren.
Methoden: Diese langfristige retrospektive Studie umfasste 230 Augen, die entsprechend der chirurgischen Behandlung bei unkomplizierter RRD ohne Makula-Off in drei Gruppen unterteilt wurden: 125 Augen in der Buckle-Gruppe unterzogen sich einer Skleral-Plug-Technik; 55 Augen in der Nicht-Peeling-Gruppe unterzogen sich einer primären Vitrektomie ohne ILM-Peeling; 50 Augen in der Peeling-Gruppe mit primärem präoperativem oder sekundärem postoperativem Auftreten signifikanter ERM-Proliferationen unterzogen sich der ERM-ILM-En-bloc-Komplexentfernung oder den Doppelfärbungsentfernungstechniken.
Ergebnisse: Die postoperative Inzidenz von ERM betrug 23,2 % (29 Augen) in der Buckle-Gruppe, 23,6 % (13 Augen) in der Non-Peeling-Gruppe und 2,0 % (ein Auge) in der Peeling-Gruppe (p<0,05; Student's t-Test). Der mittlere postoperative BCVA-Unterschied zwischen der Buckle-Gruppe, Peeling-Gruppe und Non-Peeling-Gruppe war signifikant (Logarithmus des minimalen Auflösungswinkels 0,40 ± 0,33 vs. 0,47 ± 0,16 vs. 0,28 ± 0,19). Postoperative multimodale Bildgebungstests ergaben eine abnormale Netzhautdicke in den drei Gruppen, mit einer diffusen optischen Nervenfaserschicht und ellipsoiden Bandstörungen vorwiegend in der Peeling-Gruppe und einem normalen fovealen Profil in der Buckle- und Non-Peeling-Gruppe.
Schlussfolgerung: In der Peeling-Gruppe wurden mehrere strukturelle Veränderungen in den Biomarkern der optischen Kohärenztomographie im Spektralbereich und eine signifikante Verringerung der Netzhautempfindlichkeit beobachtet. Augen, die sekundäre ERM-Proliferationen in der Buckle-Gruppe und in der Nicht-Peeling-Gruppe entwickelten, zeigten eine statistisch signifikante Verbesserung der BCVA, nachdem die ERM-Proliferation und die ILM entfernt wurden. Letztendlich liefert unsere Studie Erkenntnisse zu schwerwiegenden Folgen für die Struktur und Funktion der Makula. Wir können abschließend feststellen, dass die Entfernung der ILM mit dem Hauptziel, die Makula-ERM-Proliferation zu vermeiden, aufgrund der hohen Rate potenzieller Makulakomplikationen und schlechter Sehergebnisse nicht gerechtfertigt ist.