ISSN: 2161-038X
Mary K. Norris, Gordon J. Bell, Kerry S. Courneya*
Hintergrund: Wir haben zuvor über eine randomisierte kontrollierte Pilotstudie mit Prostatakrebsüberlebenden berichtet, die darauf hindeutet, dass Widerstandstraining (RT) an 3 Tagen/Woche im Vergleich zu 2 Tagen/Woche die körperliche Funktion verbessern, aber auch psychosoziale Verbesserungen abschwächen kann. Hier untersuchen wir mögliche Motivationserklärungen für diesen paradoxen Effekt.
Methoden: Prostatakrebsüberlebende (N=30) wurden randomisiert 12 Wochen lang betreutem RT unterzogen, entweder 3 Tage/Woche (n=16) oder 2 Tage/Woche (n=14). Mithilfe der Theorie des geplanten Verhaltens haben wir die Präferenz der Patienten für die Gruppenzuteilung, die wahrgenommenen Schwierigkeiten (einschließlich spezifischer Hindernisse), die wahrgenommenen Vorteile (einschließlich spezifischer Vorteile), den wahrgenommenen Spaß und die wahrgenommene Unterstützung für die RT-Programme ermittelt.
Ergebnisse: Die Präferenz der Patienten für die Gruppenzuordnung war vor der Randomisierung ausgeglichen und änderte sich nach der Intervention nicht. Nach der Intervention gab es potenziell bedeutsame Unterschiede, die darauf hindeuteten, dass die Gruppe mit 3 Tagen/Woche weniger Unterstützung (d=-0,40; p=0,27), mehr Schwierigkeiten (d=+0,36; p=0,34) und weniger Vorteile (d=-0,30; p=0,37) wahrnahm als die Gruppe mit 2 Tagen/Woche. Darüber hinaus berichtete die Gruppe mit 3 Tagen/Woche von weniger Vorteilen in Bezug auf Selbstwertgefühl (d=-0,92; p=0,010), körperliche Leistungsfähigkeit (d=-0,82; p=0,012), Müdigkeit (d=-0,73; p=0,041), kardiovaskuläre Ausdauer (d=-0,67; p=0,058) und Glück (d=-0,64; p=0,066). Schließlich gab es potenziell bedeutsame Unterschiede, die darauf schließen ließen, dass die Gruppe, die das RT-Programm an 3 Tagen/Woche durchführte, mehr Hindernisse für das Programm wahrnahm. Dazu gehörten Unwohlsein (d=+0,42; p=0,27), der Weg zum Fitnesscenter (d=+0,36; p=0,32) und andere gesundheitliche Probleme (d=+0,25; p=0,49).
Schlussfolgerungen: Diese vorläufigen Daten legen die Hypothese nahe, dass die Wahrnehmung von weniger Unterstützung, weniger Nutzen und mehr Hindernissen erklärt, warum Prostatakrebsüberlebende, die 3 Tage/Woche statt 2 Tage/Woche eine Strahlentherapie durchführen, weniger psychosoziale Vorteile erfahren. Diese Hypothesen sollten in größeren Studien untersucht werden.