ISSN: 2167-7700
Bei Zhang, Wenzhuo He, Feifei Zhou, Guifang Guo, Chang Jiang, Chenxi Yin, Xuxian Chen, Huijuan Qiu, Yuming Rong und Liangping Xia
Hintergrund: Die Wirksamkeit von Bevacizumab bei der Behandlung von metastasiertem Kolorektalkarzinom wurde nachgewiesen. Die Mindestzahl an Bevacizumab-Zyklen, die zur Verbesserung des Gesamtüberlebens erforderlich ist, ist jedoch nicht bekannt. Darüber hinaus hat sich in präklinischen Studien gezeigt, dass eine anti-angiogene Behandlung die Metastasierung beschleunigt. Zur Untersuchung dieser beiden Fragen haben wir eine retrospektive Fall-Kontroll-Studie an chinesischen Patienten mit metastasiertem Kolorektalkarzinom durchgeführt. Methoden: Rekrutiert wurden Patienten, bei denen zwischen 2004 und 2010 am Krebszentrum der Sun Yat-sen-Universität erstmals metastasiertes Kolorektalkarzinom diagnostiziert worden war. Alle mit Bevacizumab behandelten Patienten dienten als Versuchsgruppe; Patienten, die nicht mit Bevacizumab behandelt wurden, bildeten die Kontrollgruppe. Die primären Zielparameter waren das Gesamtüberleben und die Häufigkeit neuer Metastasen in Leber und anderen Organen. Ergebnisse: Patienten, die mehr als 4 Zyklen Bevacizumab erhielten, zeigten ein signifikant längeres Gesamtüberleben als die Patienten der Kontrollgruppe. Das mediane Gesamtüberleben betrug 31,53 Monate (95 % KI, 23,22–39,85 Monate) bzw. 19,70 Monate (95 % KI, 16,61–22,79 Monate; P=0,031) für die Versuchs- bzw. Kontrollgruppe. Die Patienten, die Bevacizumab mehr als dreimal erhielten, wiesen im Vergleich zu den Patienten in der Kontrollgruppe ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung neuer Metastasen in der Leber (17/23 gegenüber 25/55, P=0,022) und anderen Organen (14/23 gegenüber 19/55, P=0,032) auf. Schlussfolgerung: Zur Verbesserung des Gesamtüberlebens bei metastasiertem Dickdarmkrebs waren mehr als 4 Dosen Bevacizumab erforderlich; nach mehr als 3 Dosen Bevacizumab wurde eine potenziell beschleunigte Metastasierungsrate beobachtet. Zur Bestätigung unserer Ergebnisse sind jedoch dringend Studien mit größeren Patientenstichproben erforderlich.