ISSN: 2155-6148
Giuseppina Mollica, Lucia Mirabella, Savino Spadaro, Nicola Muscatiello, Nicola Della Valle, Gabriele Racanelli, Girolamo Caggianelli, Pasquale Del Vecchio, Carmine Panella, Enzo Ierardi, Michele Dambrosio und Gilda Cinnella
Ziel: Wir stellten die Hypothese auf, dass die kontinuierliche Infusion von Remifentanil während einer Koloskopie bei Spontanatmung im Vergleich zu Propofol Vorteile hinsichtlich der Qualität der Sedierung und der Erholung bieten könnte und dass der Atemantrieb und das Bewusstsein der Patienten durch die kontinuierliche Messung des endtidalen CO2 (EtCO2) bzw. des Bispektral-Scores (BIS) genau bewertet werden könnten.
Methoden: Einhundertachtzig Patienten, bei denen eine Koloskopie geplant war, wurden in zwei Gruppen randomisiert: 76 Patienten gehörten zur Kontrollgruppe (Propofol 0,5 mg/kg Bolus plus Infusion 1 mg/kg/h) und 78 Patienten zur Gruppe „Grupremi“ (0,5 mcg/kg/1 min Bolus plus Infusion 0,08 mcg/kg/min, schrittweise reduziert auf 0,03 mcg/kg/min). Herz-Kreislauf- und Atemparameter wurden vor der Induktion und alle 3 Minuten während des gesamten Verfahrens gemessen. Der Sedierungsgrad wurde anhand von BIS und Observer's Assessment of Alertness/Sedation Scale (OAA/S) geschätzt. Die Atemfunktion wurde anhand der arteriellen Sauerstoffsättigung (SaO2) und EtCO2 bewertet. Die Erholung von der Sedierung und die Kriterien für die Entlassung aus dem Krankenhaus wurden 30 Minuten nach Abschluss der Koloskopie anhand des Modified Aldrete Score System (APRS) bewertet.
Ergebnisse: Remifentanil war während der Koloskopie wirksam und wurde gut vertragen. Die hämodynamischen Parameter blieben in beiden Gruppen über die gesamten Studienschritte hinweg stabil. In der Remi-Gruppe waren OAA/S und BIS-Score höher (p<0,001) und EtCO2 (p<0,5) niedriger als in der Kontrollgruppe. Die Erholungszeit war in der Remi-Gruppe schneller (p<0,01).
Schlussfolgerungen: Unsere Daten zeigen, dass eine Analgosedierung mit Remifentanil eine qualitativ hochwertige Koloskopie ohne respiratorische und hämodynamische Beeinträchtigung und mit schnellerer Erholung ermöglicht als eine moderate Sedierung mit Propofol/Fentanyl. Darüber hinaus erwiesen sich BIS- und EtCO2-Überwachung als gut geeignet, um die Trendschwankungen des Sedierungsniveaus und des Atemantriebs der Patienten zu bewerten.