ISSN: 1948-5964
Jeffrey T Kirchner
Hintergrund: Aktuelle antiretrovirale (ARV) Therapien haben die Lebenserwartung vieler HIV-Infizierter deutlich verlängert. Da ARV-Therapien chronisch eingenommen werden müssen, ist die langfristige Verträglichkeit dieser Wirkstoffe von großer Bedeutung. Klinische Studien und Erfahrungen haben dazu beigetragen, Daten zu kurz- und langfristigen Nebenwirkungen zu klären. Bei nicht-nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmern (NNRTIs) sind erhöhte Transaminasewerte und Lipidveränderungen häufige Labormarker für Toxizität und Verträglichkeit. Einige dieser Probleme scheinen klassenspezifisch zu sein, während andere eher wirkstoffspezifisch zu sein scheinen. Die Auswahl des geeigneten NNRTI bei gleichzeitiger Begrenzung der medikamentenbedingten Nebenwirkungen ist ein wichtiges klinisches Ziel.
Ziel: Überprüfung klinisch relevanter Daten zur langfristigen Verträglichkeit von NNRTIs.
Methoden: Es wurde eine PubMed-Suche mit den folgenden Schlüsselwörtern durchgeführt: NNRTI, nicht-nukleosidischer Reverse-Transkriptase-Hemmer, Efavirenz, Nevirapin, Etravirin, Rilpivirin und Sicherheit, Verträglichkeit oder Klinik. Vor 2007 veröffentlichte Arbeiten wurden ausgeschlossen; Arbeiten wurden aufgenommen, wenn sie klinisch relevante Ergebnisse zur Verträglichkeit berichteten, mehr als 50 Patienten einschlossen und über ≥ 48 Wochen an HIV-infizierten Patienten durchgeführt wurden. Ergebnisse: Neuere Wirkstoffe und Formulierungen haben die Verträglichkeitsprobleme, die mit älteren ARVs und früheren Behandlungsansätzen verbunden sind, deutlich verbessert.
Schlussfolgerungen: Das Verträglichkeitsprofil bleibt ein Unterscheidungsmerkmal unter den Wirkstoffen dieser Klasse und ist eine wichtige Überlegung bei der Erwägung einer Erstlinientherapie mit NNRTI, die individuell auf den Patienten abgestimmt ist und eine langfristige virologische Unterdrückung erreichen kann. Diese Informationen können bei der Auswahl der Behandlung in der klinischen Praxis helfen.