ISSN: 2155-9570
Dinesh Kumar K, Senthil Kumar G, Sathya A, Palani Raj A und Santhiya ST
Einleitung: Die Best-vitelliforme Makuladystrophie (BVMD) macht 1 % aller Fälle von Makuladegeneration aus, die zu einem fortschreitenden Verlust des zentralen Sehvermögens führt. In dieser Arbeit versuchten wir, den klinischen und genetischen Hintergrund einer zwei Generationen umfassenden Ahnenreihe von autosomal-dominanter BVMD hinsichtlich der klinischen Behandlung und Nachsorge zu untersuchen. Unseres Wissens ist dies der erste Bericht über einen Zusammenhang zwischen einer Bestrophin-1-Mutation (BEST1) und BVMD in einer indischen Familie.
Fallbericht: Eine vollständige augenärztliche Untersuchung bei einer Familie mit Beschwerden über Sehstörungen ergab bei der Augenhintergrunduntersuchung gelb-orange dotterartige Läsionen in der Makula. Weitere Untersuchungen mittels EOG ergaben einen verringerten Arden-Faktor. Außer dem Probanden waren zwei weitere Familienmitglieder, nämlich die Mutter und die Geschwister, betroffen. Nach drei Jahren wurde eine klinische Nachuntersuchung durchgeführt, um den Krankheitsverlauf klinisch zu dokumentieren; während der Nachuntersuchungen wurde zusätzlich eine OCT-Untersuchung durchgeführt. Genomische DNA-Proben der betroffenen Familienmitglieder zeigten eine Sequenzvariation, c.703 G>T-Transversion in Exon Nr. 6, die zum Ersatz von Valin durch polares Leucin als V235L führt. Diese Variante wurde beim nicht betroffenen Vater und 65 ethnisch passenden Kontrollpersonen nicht beobachtet. Nachfolgende klinische Untersuchungen des Probanden und seiner Geschwister zeigten ein schnelles Fortschreiten der Krankheit.
Schlussfolgerungen: Wir berichten zum ersten Mal über einen Versuch einer genetischen Diagnose bei einem Fall von Best-Krankheit bei einem Angehörigen indischer Abstammung. Der Krankheitszustand zeigte beim Probanden im Vergleich zu seiner Mutter ein schnelles Fortschreiten, was die Schwere der Krankheit in den nachfolgenden Generationen veranschaulicht. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit einer genetischen Prognose, um prädisponierte/anfällige Personen zu identifizieren und eine angemessene Beratung der Familienmitglieder über die Krankheit zu ermöglichen.