ISSN: 2155-6148
Nicole P. Bernal, Jose Muniz Castro, Kimberly Burton, Robert L. Thurer
Ziel: Festzustellen, ob die genaue Messung des chirurgischen Blutverlusts mit einem neuartigen Gerät, das chirurgische Schwämme fotografiert und ihren Hämoglobingehalt berechnet, Auswirkungen auf die Transfusionspraxis hat.
Methoden: Wir verglichen retrospektiv Transfusionsereignisse bei Patienten mit Wundexzisionen mittels visueller Schätzung des Blutverlusts (herkömmliche Gruppe; n=178) mit ähnlichen Ereignissen nach der Implementierung des Geräts (Studiengruppe; n=221).
Ergebnisse: Die Studiengruppe (Alter 43 ± 22 Jahre, verbrannte Körperoberfläche 11,2 ± 18,0 %, Exzisionsbereich 624, IQR 757 cm2, präoperatives Hämoglobin 10,7 ± 2,4 g/dl) unterschied sich nicht signifikant von der herkömmlichen Gruppe (Alter 42 ± 23 Jahre (p=0,527), verbrannte Körperoberfläche 12,2 ± 22,6 % (p=0,661), Exzisionsbereich 753, IQR 505 cm2 (p=0,485) und präoperatives Hämoglobin 10,7 ± 2,2 g/dl (p=0,833). Die
postoperativen Transfusionsraten waren in der Studiengruppe signifikant niedriger (6,3 % vs. 12,9 %; p=0,024), ebenso wie der Anteil der transfundierten Patienten, die mehrere Transfusionen erhielten (13,0 % vs. 34,9 %; p=0,01). Die Erythrozytendosis (Einheiten/transfundierter Patient) war in der Studiengruppe geringer als in der traditionellen Gruppe (1,83 ± 1,09 vs. 2,51 ± 1,61 Einheiten; p=0,021).
In einer Untergruppe von Patienten, bei denen verbrannte Bereiche von ≥ 1.000 cm2 entfernt werden mussten (traditionelle Gruppe n=36, Studiengruppe n=43), waren diese Unterschiede signifikanter. Die postoperative Transfusionsrate sank von 44,4 % auf 14,0 % (p=0,003), ebenso wie der Prozentsatz transfundierter Patienten, bei denen mehrere Transfusionen erforderlich waren (50,0 % vs. 14,3 %; p=0,004).
Fazit: Eine genaue Messung des chirurgischen Blutverlusts war mit einer Verringerung der Transfusionen verbunden, was auf zeitnahere Entscheidungen hindeutet. Informierte Transfusionsentscheidungen können zu weniger Transfusionen führen, indem Übertransfusionen aufgrund übermäßiger Hämodilution und ungenauer visueller Schätzungen vermieden werden.