ISSN: 2155-9899
Silvia Peppicelli, Elena Andreucci, Jessica Ruzzolini, Francesca Margheri, Anna Laurenzana, Francesca Bianchini und Lido Calorini
Im letzten Jahrzehnt konzentrierte sich die experimentelle Forschung stark auf die metabolische Umprogrammierung von Tumorzellen, die zur Anpassung und zum Überleben von Krebszellen in unterschiedlichen und feindseligen Mikroumgebungen beiträgt. Die metabolische Umprogrammierung besteht in der Umstellung von Tumorzellen von aerober oder anaerober Glykolyse auf oxidative Phosphorylierung. Eine umfassende Vision des metabolischen Szenarios, das funktionell unterschiedliche Tumorzellsubpopulationen einbezieht, wurde als notwendige Voraussetzung für die Entwicklung neuer Diagnose- und Therapiestrategien vorgeschlagen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Rolle der Azidose bestimmter Tumorregionen gelegt, ein sehr wichtiger, wenn auch häufig vernachlässigter Aspekt.
Trotz der Fortschritte in der Krebstherapie stellen das Entkommen von Tumorkrebszellen vor der Wirtsabwehr und der Rückfall der Krankheit nach wie vor die Hauptprobleme bei tumorbefallenen Patienten dar. Tatsächlich verfügen bösartige Zellen über eine enorme Plastizität, die sie ausnutzen, um in gestressten Mikroumgebungen zu überleben, sich zu replizieren und einzudringen. Diese Plastizität ermöglicht es Krebszellen, ihre Eigenschaften, einschließlich des Stoffwechsels, leicht zu verändern und zwischen aerober oder anaerober Glykolyse und oxidativer Phosphorylierung (OxPhos) hin- und herzuschalten. Es ist allgemein bekannt, dass ein geeignetes Stoffwechselprofil von Krebszellen notwendig ist, um Tumorwachstum, lokale Invasion und entfernte Kolonisierung aufrechtzuerhalten. Daher muss der Krebsstoffwechsel im Hinblick auf die Entwicklung neuer Strategien zur Kontrolle des Tumorwachstums berücksichtigt werden.