ISSN: 2165-7548
K Chatzidiakou, G Schoretsanitis, Koen RJ Schruers, Th J Müller, ME Ricklin und AK Exadaktylos
Hintergrund: Die Schweiz ist ein traditionelles Einwanderungsland mit Einwanderern sowohl aus den Nachbarländern als auch aus weniger entwickelten Ländern. Seit Anfang der 1990er Jahre hat die Migrationsrate kontinuierlich zugenommen, und im Jahr 2013 hatte fast ein Viertel der Schweizer Einwohner einen Migrationshintergrund. Einwanderer in der Schweiz hatten weniger psychiatrische Krankenhausaufenthalte, aber mehr Not- und Zwangseinweisungen als die einheimische Bevölkerung. Deshalb ist es wichtig, die Merkmale der Einwandererbevölkerung zu untersuchen, die sich wegen psychischer Probleme in der Notaufnahme vorstellen. Methoden: Unsere retrospektive Datenanalyse umfasste erwachsene Patienten (Alter ≥ 16 Jahre), die zwischen dem 1. Januar 2007 und dem 30. Oktober 2012 in unsere Notaufnahme eingeliefert wurden und einen Psychiater konsultierten. Ergebnisse: Für die Analyse standen klinische Daten von insgesamt 1115 Patienten zur Verfügung. Davon waren 58,6 % (n=654) männlich und 41,4 % (n=461) weiblich. Das Durchschnittsalter betrug 36,3 Jahre, mit einer Spanne von 16–85 Jahren. Der häufigste Grund für eine psychiatrische Vorstellung in der Notaufnahme war eine Psychose (n=227, 20,3 %), gefolgt von sozialen Problemen mit 18,2 % (n=203), Autoaggression mit 16,4 % (n=193) und Depressionen bei 16,2 % (n=181). Schlussfolgerungen: Übersetzungsdienste sind sehr wichtig. Therapietreueprogramme für Psychosen und Programme zur Autoaggressionsprävention sind für Einwanderer besonders wichtig.