Zeitschrift für antivirale und antiretrovirale Medikamente

Zeitschrift für antivirale und antiretrovirale Medikamente
Offener Zugang

ISSN: 1948-5964

Abstrakt

Einhaltung einer hochaktiven antiretroviralen Therapie bei depressiven Menschen mit HIV/AIDS in Nigeria, Westafrika

Shittu RO, Issa BA, Olanrewaju GT, Odeigah LO, Sule AG, Musa A Sanni und Aderibigbe SA

Ziele: Die Nichteinhaltung einer antiretroviralen Therapie hat schwerwiegende Folgen für die Prognose und kann zur Entwicklung resistenter Virusstämme führen. Diese Studie ermittelte die Prävalenz und die Auswirkung depressiver Störungen auf die antiretrovirale Therapie (ART) sowie die Faktoren, die für die Nichteinhaltung in Nord-Zentral-Nigeria verantwortlich sind.
Methoden: Dies war eine krankenhausbasierte, deskriptive Querschnittsstudie mit 300 erwachsenen HIV/AIDS-Patienten, die vom 1. April bis 30. Juni 2013 die HIV-Klinik des Fachkrankenhauses des Bundesstaats Kwara in Sobi, Ilorin, besuchten. Die Befragten wurden hinsichtlich verschiedener soziodemografischer und klinischer Variablen untersucht. Der PHQ-9 wurde zur Erkennung von Depressionen verabreicht. Diejenigen, die ein oder mehr Punkte erzielten, wurden klinisch auf Depressionen untersucht. Der CAGE-Fragebogen wurde zur Beurteilung von Alkoholmissbrauch verwendet. Eine modifizierte Version der Internalized Stigma of Mental Illness-Skala (ISMI) wurde als Maß für Selbststigma verwendet. Die Einhaltung wurde mithilfe der Selbstberichterstattungsmethode beurteilt. Zur Bewertung der Faktoren, die für die Therapietreue verantwortlich sind, wurde ein strukturierter Fragebogen verwendet.
Ergebnisse: Einhundertsiebzig (56,7 %) Patienten erfüllten die Kriterien für eine depressive Störung gemäß dem PHQ-9-Score. Die Therapietreue zur antiretroviralen Therapie lag bei 81 %. Dies betraf diejenigen, die 95 % oder mehr ihrer Medikamente in der Woche vor dem Interview eingenommen hatten. Die Therapietreue war bei Nichtalkoholikern höher als bei aktuellen oder ehemaligen Alkoholikern. Vergesslichkeit (37,1 %) und Stigmatisierung (18,2 %) waren die Hauptgründe für die Nichteinhaltung der antiretroviralen Therapie. Stigmatisierung hatte erhebliche Auswirkungen auf die Therapietreue.
Schlussfolgerung: Depressive Störungen bei Menschen mit HIV sind mit mangelnder Therapietreue bei antiretroviralen Medikamenten verbunden. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Depressionen bei solchen Patienten kann die Therapietreue bei antiretroviralen Medikamenten und die Behandlungsergebnisse verbessern.

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