ISSN: 2376-0419
Negese Sewagegn, Sintayehu Fekadu und Tesfahun Chanie
Ziel: Patienten mit Herzinsuffizienz leiden häufig unter mangelnder Einhaltung von Selbstpflegemaßnahmen, was zu einer verringerten Lebensqualität, erhöhter Morbidität, Mortalität und höheren Gesundheitskosten führt. Wir untersuchten die Einhaltung von Selbstpflegemaßnahmen und das Wissen über diese Maßnahmen bei erwachsenen Patienten mit Herzinsuffizienz im Rahmen einer aktiven Nachsorge. Methode und Ergebnisse: Es wurde eine krankenhausbasierte Querschnittsstudie durchgeführt und die von den Patienten gemeldete Einhaltung von Selbstpflegemaßnahmen und das Wissen über Herzinsuffizienz bei 328 erwachsenen Herzinsuffizienzpatienten untersucht. Das Durchschnittsalter (± Standardabweichung (SD)) betrug 52 (± 17) Jahre; 55,5 % waren Männer. Von den 26 untersuchten Selbstpflegemaßnahmen bezogen sich vier der acht am häufigsten durchgeführten auf die Einnahme verschriebener Medikamente, und die sieben am wenigsten häufig durchgeführten Maßnahmen betrafen die Überwachung oder Behandlung von Symptomen. Die Einhaltung einzelner Selbstpflegemaßnahmen lag zwischen 9,7 % und 99,7 %, jedoch war die kumulative gute Einhaltung mit 62,7 % niedrig und nur 17,4 % der Patienten berichteten von einer guten Einhaltung aller 26 Selbstpflegeempfehlungen, was auf eine hohe Rate selektiver Einhaltung hindeutet. Der mittlere (± SD) Gesamtwissenswert lag bei 7,38 ± 2,2 von maximal 14 Punkten. Die multivariante Analyse zeigte, dass Alter, Komorbidität, NYHA-Funktionsklasse und Herzinsuffizienz-Wissenswert unabhängige Prädiktoren für eine schlechte Einhaltung von Selbstpflegemaßnahmen waren (P < 0,01). Schlussfolgerung: Die allgemeine Einhaltung von Selbstpflegemaßnahmen bei Herzinsuffizienz ist niedrig und selektiv. Die Mehrheit der Patienten hatte ein schweres Wissensdefizit in Bezug auf Herzinsuffizienz und Selbstpflegemaßnahmen. Alter, Komorbidität, NYHA-Klasse und Herzinsuffizienz-Wissenswert waren unabhängige Prädiktoren für eine schlechte Gesamteinhaltung.