ISSN: 2379-1764
Fabienne Giuliani und Pierre El Korh
Über das Profil der erwachsenen Bevölkerung mit Asperger-Syndrom ist in der Schweiz wenig bekannt. Aus diesem Grund haben wir eine beschreibende Studie an einer Bevölkerung in der französischsprachigen Schweiz (n=91) durchgeführt, die als Erwachsene eine Asperger-Diagnose erhalten hatte und in einer Abteilung für Psychiatrie und geistige Entwicklung behandelt wurde. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass 68,5 % der Männer und 70,2 % der Frauen alleinstehend sind. Es gab mehr verheiratete Männer (22,2 %) als Frauen (8,1 %), jedoch mehr geschiedene Frauen (21,6 %) als Männer (9,2 %). Wir berichten, dass mehr Männer (37 %) als Frauen (18,9 %) die obligatorische Schulbildung abgeschlossen haben und mehr Frauen (62,2 %) als Männer (44,4 %) eine nachobligatorische Schulbildung (Lehre oder kantonale Eignungsprüfung) abgeschlossen haben. Bei denjenigen mit einem Universitätsabschluss herrschte Parität zwischen Männern und Frauen (18 %). Die Hälfte unserer Studienstichprobe war erwerbstätig; die andere Hälfte erhielt eine Invalidenrente. Der durchschnittliche Wert der Global Assessment of Functioning-Skala wird auf 68,9 (±12,87) geschätzt. Diese Skala wurde mit dem Familienstand, dem abgeschlossenen Bildungsgrad sowie der beruflichen Situation korreliert.