ISSN: 1948-5964
Obiako O Reginald, Muktar M Haruna, Garko B Sani, Tobi-Ajayi Eric, Olayinka T Adebola, Iyanda Mathew, Irohibe Chigozie, Umar Bilkisu und Abdu-AguyeIbrahim
Hintergrund: Die hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART) hat die mit der HIV-Infektion verbundene Morbidität verringert und die Lebenserwartung von HIV/AIDS-Patienten verlängert, doch in der Literatur finden sich Berichte über Nebenwirkungen im Zusammenhang mit den antiretroviralen Medikamenten. Ziel dieser Untersuchung war es, die Häufigkeit und das Muster von Nebenwirkungen (UAW) bei HAART-erfahrenen Patienten in unserer Einrichtung von Januar 2000 bis Dezember 2009 zu bestimmen.
Methode: Es wurden Patienten unter HAART untersucht, bei denen ein definierter zeitlicher Zusammenhang zwischen einer unerwünschten oder schädlichen Reaktion und der Verabreichung der Medikamente in Dosen bestand, die normalerweise bei Menschen zur Behandlung der HIV-Erkrankung verwendet werden. Patienten, die Nebenwirkungen auf nicht-antiretrovirale Medikamente entwickelten, wurden ausgeschlossen.
Ergebnis: Von 3641 Patienten wiesen 380 (10,4 %), davon 289 Frauen (76,1 %) und 91 Männer (23,9 %) mit einem Durchschnittsalter von 35,1 ± 7,4 bzw. 43,2 ± 5,9 Jahren und einer medianen CD4+-Zellzahl von 256/µl bzw. 124/µl, verschiedene Formen von UAW auf. Verantwortlich waren Zidovudin/Lamivudin/Nevirapin (43,2 %), Stavudin/Lamivudin/Nevirapin (26,3 %), Zidovudin/Lamivudin+Efavirenz (12,4 %), Truvada+Nevirapin (9,5 %), Zidovudin+Truvada+Ritonavir-geboostertes Lopinavir (8,2 %) und Truvada/Efavirenz (0,5 %). Der mittlere Beginn der ADR betrug 34 Tage, und es bestand eine weibliche Prädisposition. Die häufigsten ADRs waren: Übelkeit/Hypersalivation/Erbrechen (124, 34 %), Hautausschlag (100, 26,3 %), Stevens-Johnson-Syndrom (27, 7,1 %) und Anämie (27, 7,1 %). Wesentliche Risikofaktoren waren: CD4+-Zellzahl zu Beginn > 250/µl, CD4+-Zellzahl während der Therapie > 250/µl, weibliches Geschlecht und Art der Therapie.
Schlussfolgerung: Aktuelle antiretrovirale Therapien sind mit verschiedenen Formen von ADRs verbunden, daher ist eine verstärkte Pharmakovigilanz und eine angemessene Aufklärung der Patienten über die Nebenwirkungen und möglichen unerwünschten Reaktionen von ARV-Therapien erforderlich.