ISSN: 2332-0761
Yaron Katz
Die Medienberichterstattung über Korruption ist zu einem wichtigen Thema im politischen Umfeld Israels geworden und Korruption als Agenda zu setzen ist eine gängige Praxis der Medien. Wissenschaftler der politischen Kommunikation haben die Rolle der Medien bei der Gestaltung der öffentlichen Meinung und die Beziehung zwischen Medienberichterstattung und öffentlicher Meinung betont. Die Medien sind das wichtigste Mittel, mit dem die Menschen Informationen über politische Themen erhalten. Ein Großteil des Wissens und der Informationen der Öffentlichkeit über öffentliche Angelegenheiten wird über die Medien vermittelt, da die Meinungen der Menschen zu politischen Themen durch die Auswahl und Präsentation von Informationen geprägt werden. Die Studie verwendet die Theorie des Agenda-Setting als grundlegenden Rahmen für die Prüfung und Beschreibung der Beziehungen zwischen der politischen Elite und dem Agenda-Setting. Sie zielt darauf ab, die Wirksamkeit des Agenda-Settings bei der Berichterstattung über politische Korruption zu verstehen und zur wissenschaftlichen Literatur über die Auswirkungen der Berichterstattung über politische Korruption auf die Entwicklung des politischen Systems in Israel beizutragen. Die Studie untersucht, wie die Medien die öffentliche Meinung über die Rolle der Korruption bei der Bestimmung der zukünftigen israelischen Politik beeinflusst haben. Dazu werden die politischen Ideologiewechsel von vier aufeinanderfolgenden Ministerpräsidenten untersucht. Alle Ministerpräsidenten haben ihre ideologischen Richtlinien aufgegeben und praktische Maßnahmen ergriffen, die von ihren traditionellen politischen Rivalen und den Massenmedien unterstützt wurden. Die Schlussfolgerung lautet, dass der ideologische Wandel das Ergebnis von Korruptionsvorwürfen war, mit denen diese Politiker konfrontiert waren – als praktisches Mittel, um die öffentliche Agenda auf eine Weise zu beeinflussen, die von der politischen Elite und den Medien unterstützt wird.