ISSN: 2167-7700
Meiyi Xu, Ying Yang, Xin Fu, Chunrui Li, Jianfeng Zhou, Li Meng und Danmei Xu
Eine 32-jährige Chinesin stellte sich nach anfänglicher Remission eines Hodgkin-Lymphoms (HL) mit hohem Fieber (39 °C), Lymphadenopathie, Hepatosplenomegalie, Kurzatmigkeit und allgemeiner Müdigkeit vor. Der Immunphänotyp der in ihrem peripheren Blut und ihrer Pleuraflüssigkeit gefundenen Blasten deutete auf abnorme natürliche Killerzellen (NK-Zellen) hin (CD2+CD3- CD56+CD45RO+HLADR+CD94+ mit hohem Ki67). Ihr Serum-EB-Virus-DNA-Gehalt lag über 1,0×107IU/ml. Aufgrund ihrer klinischen Symptome und Labordaten wurde bei der Patientin ein Hodgkin-Lymphom, sekundäre NK-Zell-Leukämie und eine hämophagozytische Lymphohistozytose (HLH) diagnostiziert. Dies ist bislang der erste gemeldete Fall, bei dem sich nach der Behandlung eines Hodgkin-Lymphoms eine sekundäre ANKL entwickelte. Sekundäre behandlungsbedingte Krebserkrankungen sind ein großes Problem bei HL-Überlebenden. Neue Behandlungsstrategien für HL sollten daher auf eine Reduzierung der Chemotherapie und Strahlentherapie abzielen, um das Risiko für die Entwicklung therapiebedingter maligner Erkrankungen zu verringern. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Verbesserungen der Kombinationstherapie sowie eine engmaschige Überwachung während der klinischen Nachsorge das verbesserte Gesamtüberleben bei HL gewährleisten und tödliche Komplikationen verhindern könnten.