ISSN: 2155-6148
Medhat Hannallah
Achalasie ist eine Erkrankung, die durch Aperistaltik des Speiseröhrenkörpers und beeinträchtigte Entspannung des unteren Ösophagussphinkters gekennzeichnet ist. Dysphagie und Regurgitation von unverdauter, zurückgehaltener Nahrung oder angesammeltem Speichel sind häufige Symptome. Insbesondere bei älteren Patienten kann es auch zu wiederkehrenden Aspirationspneumonien kommen [1]. Patienten mit Achalasie haben während einer Vollnarkose ein hohes Aspirationsrisiko. Die Rapid-Sequence-Induktionstechnik mit endotrachealer Intubation und Krikoiddruck ist deshalb angezeigt [2]. Dies ist ein Bericht über zwei Patienten mit Achalasie, die während einer Vollnarkose einer Ösophagogastroduodenoskopie (EGD) unterzogen wurden, die mit der Rapid-Sequence-Induktionstechnik eingeleitet wurde. Die Fälle veranschaulichen die Grenzen des Atemwegsschutzes, den diese Technik bei solchen Hochrisikopatienten bietet. Der erste Patient war ein 69-jähriger Mann, ASA-Status III, 120 kg, 175 cm, mit einem Atemweg der Mallampati-Klasse III. Er wurde zur ÖGD eingewiesen, um eine Dysphagie festzustellen. Neuere Röntgenaufnahmen deuteten auf Achalasie hin. Eine schnelle Einleitung einer Allgemeinanästhesie mit Propofol und Succinylcholin unter Druck auf den Krikoid wurde durchgeführt, während der Patient in Rückenlage mit erhobenem Kopf lag. Die Schwierigkeit, den anterior platzierten Kehlkopf zu visualisieren, wurde durch den Druck auf den Krikoid noch verstärkt. Auf eine allmähliche Reduzierung des Drucks auf den Krikoid zur besseren Visualisierung des Kehlkopfs folgte unmittelbar das Aufstoßen einer milchigen Flüssigkeit aus der Speiseröhre in den Mund. Auf das sofortige Absaugen der aufgestoßenen Flüssigkeit folgte eine erfolgreiche endotracheale Intubation. Die Trachea wurde abgesaugt und war vor der Anwendung einer Überdruckbeatmung frei von Flüssigkeiten. Nach dem Eingriff wurden keine Anzeichen einer Aspiration gefunden.