ISSN: 2155-9570
Elina Varis, Markku J. Savolainen, Jaana Penna und M. Johanna Liinamaa
Hintergrund: Veränderbare Risikofaktoren wie Dyslipidämie und Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum und körperliche Aktivität können trotz Diabeteskontrolle und -dauer einen Einfluss auf die Prävention diabetischer Retinopathie haben. Frühere Studien zur Bedeutung von Alkoholkonsum, körperlicher Aktivität/Bewegung und Rauchen bei diabetischer Retinopathie sind jedoch widersprüchlich. Wir haben diese Lebensstilfaktoren und ihre gegenseitige Interaktion bei diabetischer Retinopathie untersucht.
Methoden: Diese Studie ist eine beobachtende, retrospektive Fall-Kontroll-Studie. Die Gruppe mit diabetischer Retinopathie (DR) bestand aus 182 Patienten mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 und proliferativer diabetischer Retinopathie oder Makulopathie. Die Patienten wurden entweder mit einem Laser behandelt und/oder hatten sich einer Vitrektomie unterzogen. Die Kontrollgruppe (DC) bestand aus 98 diabetischen Patienten (Typ 1 oder Typ 2), die an einem Screening auf diabetische Retinopathie teilnahmen. Sie hatten eine sehr leichte oder keine Retinopathie im Hintergrund und ihre Diabetesdauer betrug mindestens 10 Jahre.
Ergebnisse: Die DC-Gruppe war körperlich aktiver als die DR-Gruppe, da 43 % der DC-Gruppe über lange Zeit regelmäßige körperliche Aktivität angaben, verglichen mit 25 % der DR-Gruppe (p = 0,001 (χ 2 )). In der DR-Gruppe war das Ausmaß der körperlichen Aktivität umgekehrt proportional zur diabetischen Neuropathie (R = -0,159, p = 0,037), nicht jedoch zur diabetischen Nephropathie (R = -0,139, p = 0,66). 50 % der DR-Gruppe und 66 % der DC-Gruppe konsumierten gelegentlich Alkohol, wobei 42 % der Patienten der DR-Gruppe und 23 % der DC-Gruppe Abstinenz angaben (p war 0,017 (χ 2 )). Die Rauchgewohnheiten unterschieden sich zwischen der DR- und der DC-Gruppe nicht signifikant. In der multivarianten logistischen Regressionsanalyse war nur der Alkoholkonsum signifikant mit DR assoziiert (OR 0,331, 95 % KI 0,147–0,748, p=0,008 für gelegentlichen Alkoholkonsum und OR 0,148, 95 % KI 0,038–0,577, p=0,006 für regelmäßigen Alkoholkonsum).
Schlussfolgerungen: Alkoholkonsum scheint zu fortgeschrittenen Formen der diabetischen Retinopathie beizutragen. Obwohl Patienten mit DR körperlich weniger aktiv sind als DC, ist körperliche Aktivität wahrscheinlich aufgrund ihrer Korrelation mit Neuropathie nicht signifikant mit DR assoziiert.