ISSN: 2329-8731
Pinchuk LM, Ammari MG und Pinchuk GV
Bovine Virusdiarrhoe-Infektionen kommen weltweit bei Rindern aller Altersklassen und Rassen vor und haben aufgrund der Produktivitäts- und Reproduktionsverluste erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen. Die Infektionserreger, die diese Krankheit verursachen, Bovine Virusdiarrhoe-Viren (BVDVs), können in zwei Biotypen auftreten, von denen einer nicht-zytopathisch (ncp) und der andere zytopathisch (cp) ist. Sie werden danach klassifiziert, ob sie in der Zellkultur sichtbare Veränderungen hervorrufen oder nicht. Zytopathische Biotypen von BVDV können durch interne Deletion oder Rekombination von RNA von ncp-Biotypen entstehen. Die Mechanismen dieser Veränderung sind noch nicht ausreichend verstanden. In dieser Übersicht diskutieren wir die Arbeit, die bisher in unserem Labor mit Methoden der Proteomik, der Zell- und Molekularbiologie und der Immunologie durchgeführt wurde. Wir fanden heraus, dass beide Biotypen zahlreiche Veränderungen in den Expressionsniveaus der Proteine in Monozyten verursachen, darunter Proteine, die mit der professionellen Antigenpräsentation, Enzymen und Rezeptoren in Zusammenhang stehen, sowie Veränderungen in den Funktionen der infizierten Zelle, die mit der Antigenaufnahme in Zusammenhang stehen. Die durch die cp- und nicht durch die ncp-Biotypen hervorgerufenen Veränderungen stehen jedoch im Einklang mit der Hypothese, dass die Zytotoxizität des Virus mit einer mitochondrialen Dysfunktion einhergeht. Insgesamt zeigen unsere Daten, dass die drei wichtigen Signale – antigenspezifisch, co-stimulierend und Zytokin –, die zur Förderung der Effektoraktivierung naiver T-Zellen erforderlich sind, damit diese von professionellen Antigen-präsentierenden Zellen (APCs) übermittelt werden können, durch beide BVDV-Typen beeinträchtigt werden. Außerdem zielen cp- und ncp-BVDVs unterschiedlich auf mitochondriale Proteine und antioxidative Enzyme ab, die das Schicksal infizierter Zellen steuern und bestimmen, ob BVDVs zytopathische Wirkungen erzielen oder sich nicht-zytopathisch replizieren, um eine anhaltende Infektion zu etablieren. Diese Forschung zielt darauf ab, grundlegendes Wissen in Bezug auf die Wechselwirkungen zwischen Wirt und Pathogen zu gewinnen und die Entwicklung innovativer Präventivmittel für Krankheiten gegen Pathogene zu erleichtern, die erhebliche Verluste bei Tieren verursachen.