ISSN: 2261-7434
Michele Columbo , Albert S. Rohr
Hintergrund: Allergische Rhinitis bei älteren Menschen ist noch nicht gut erforscht, da nur wenige Studien diese Patientengruppe untersucht haben. Vitamin-D-Mangel und -Insuffizienz sind sehr häufig und Vitamin D scheint bei Atemwegserkrankungen eine Rolle zu spielen. Wir haben die Rolle von Vitamin D bei älteren Personen mit ganzjähriger allergischer Rhinitis untersucht.
Methoden: Fünfzehn Probanden mit symptomatischer ganzjähriger allergischer Rhinitis (Total Nasal Symptom Score, TNSS ≥5 von 12) erhielten in einem Crossover-Design 6 Wochen lang Vitamin D (4.000 IE/Tag) und jeweils ein Placebo. TNSS (sofort und in den vorangegangenen drei Wochen) und Rhinitis Related Quality of Life Questionnaire (RQLQ) wurden bei fünf Studienbesuchen (Ausgangswert und 3, 6, 9 und 12 Wochen später) ausgewertet. Assoziationen zwischen Serum-Vitamin-D und Demografie, TNSS und RQLQ wurden ebenfalls untersucht.
Ergebnisse: Der Vitamin-D-Serumspiegel lag bei 29,7 ± 10,6 ng/ml. Nach der sechswöchigen Vitamin-D-Supplementierung stiegen die Serumspiegel signifikant an (auf 39,7 ± 8,9 ng/ml, p < 0,01), während der Serumkalziumspiegel unverändert blieb. Der sofortige TNSS, der dreiwöchige TNSS und der RQLQ blieben im Vergleich zum Placebo unverändert. Es gab keinen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Serumspiegel und Alter, Body-Mass-Index, Dauer der Rhinitis oder Medikamentenscore. Bei Probanden mit schlecht kontrollierten Nasensymptomen gab es jedoch einen signifikanten inversen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Serumspiegel und dem dreiwöchigen TNSS (r = -0,81, p = 0,008).
Schlussfolgerungen: Eine sechswöchige Vitamin-D-Supplementierung verbesserte weder die Nasensymptome noch den RQLQ bei älteren Personen mit ganzjähriger allergischer Rhinitis. Diese Ergebnisse und der umgekehrte Zusammenhang zwischen Vitamin D und Nasensymptomen müssen in größeren Studien bestätigt werden.