ISSN: 2155-9880
Wesley R. Pedersen*, Christopher W. Pedersen, Irvin F. Goldenberg
Es wurden noch keine klinischen Praxisrichtlinien für die Bewertung und Behandlung von Risikofaktoren entwickelt, die mit der Implantation eines permanenten Herzschrittmachers (PPM) nach einem transkatheteralen Aortenklappenersatz (TAVR) bei Patienten mit schwerer Aortenstenose (AS) verbunden sind. Ausreichende Lücken in der Datenlage haben zu einer Vielzahl von Verzerrungen der Klappenzentren, kleinen retrospektiven Studien und Konsensdokumenten geführt. TAVR ist in den USA mittlerweile häufiger als der chirurgische Aortenklappenersatz (SAVR), und die Bedeutung der Festlegung einer Leitlinientherapie für diese anhaltende schwerwiegende Komplikation bei von der FDA zugelassenen TAVR-Therapien ist erheblich. Die 30-Tage-PPM-Rate lag im Zeitraum 2011–2013 bei 10,9 % und lag 2019 bei 10,8 %, wie aus einer kürzlich erschienenen Veröffentlichung hervorgeht, in der die TAVR-Ergebnisse mit von der FDA zugelassenen Geräten verfolgt wurden. Kontinuierliche Verbesserungen der TAVR-Technologie und -Technik sowie die zunehmende Erfahrung der TAVR-Bediener und Mitglieder des Klappenteams haben dieses Paradigma nicht geändert. Wir haben einige Fortschritte in unserem Verständnis von atrial-ventrikulären (AV) Leitungsstörungen in Bezug auf die segmentale Herzanatomie und Verfahrensvariablen erzielt. Unser Ansatz zur Behandlung von Patienten nach TAVR, bei denen das Risiko einer PPM-Implantation besteht, bleibt dennoch heterogen. Diese Überprüfung bietet eine vorgeschlagene Vorlage für die Bewertung und Behandlung von Risikofaktoren für eine PPM-Implantation nach TAVR. Relevante Risikofaktoren sind im Allgemeinen Leitungsstörungen, darunter hochgradiger AV-Block oder kompletter Herzblock (HAVB/CHB). Risikofaktoren für eine PPM-Implantation können in prä-, intra- oder postprozedurale Befunde eingeteilt werden und im Allgemeinen als Leitungsstörungen im Elektrokardiogramm (EKG) vor oder nach TAVR, Telemetrie, ambulantes EKG-Monitoring (AEM), elektrophysiologische Studien (EPS) nach TAVR, anatomische Merkmale durch kardiales Computertomographie-Screening der paraaortischen Klappenregion und Verfahrensmerkmale erkannt werden. Ein homogenerer Ansatz muss auf definitiveren prospektiv randomisierten Daten basieren und weniger auf retrospektiven Studien und anekdotischen Erfahrungen beruhen. In der Zwischenzeit haben Fachgesellschaften Behandlungspfade für Patienten vorgeschlagen, bei denen das Risiko einer post-TAVR-PPM besteht. In Ermangelung dieser Daten und formalen klinischen Leitlinien bieten die Autoren jedoch eine maßgeschneiderte Strategie an, die in diesem Manuskript beschrieben wird.