ISSN: 2385-4529
Alkon A, Boyce WT, Shulman A, Rehm RS
Hintergrund: Diese explorative qualitative Studie untersuchte die Lebenserfahrungen junger Erwachsener, die vor 26 Jahren an einer Kohortenstudie in ihrer Kindertagesstätte teilnahmen. Ziel der Studie war: (1) Beschreibung der Lebensverläufe von Studienteilnehmern, die im Vorschulalter extrem hohe oder niedrige kardiovaskuläre Reaktivität aufwiesen. (2) Identifizierung der Lebensverläufe, -prozesse oder -ergebnisse dieser jungen Erwachsenen. (3) Beschreibung exemplarischer Fälle von Kindern mit hoher und niedriger Reaktivität, die Muster von Belastbarkeit oder Verletzlichkeit zeigten. Methoden: Acht der 137 Kinder, die Kombinationen aus extrem hoher oder niedriger Reaktivität und widrigen Umweltbedingungen aufwiesen, wurden identifiziert und von einem verblindeten Forscher interviewt. Die Daten wurden mittels iterativer Kodierung, Entwicklung von Hauptkategorien, Matrixanalyse und thematischer Analyse analysiert. Ergebnisse: Das allgemeine Thema für alle Teilnehmer war, sich Herausforderungen zu stellen und voranzukommen. Die Hauptkategorien, die zwischen denjenigen mit hoher und niedriger Reaktivität gewisse Unterschiede aufwiesen, waren die Entwicklung von Unterstützungsquellen, die Überwindung von Widrigkeiten und das Finden von Zufriedenheit/Unzufriedenheit mit dem Leben. Schlussfolgerung: Diese Lebensgeschichten bieten ein tieferes Verständnis dafür, wie sich die biologische Sensibilität gegenüber früh im Leben erkannten Herausforderungen auf die Entwicklung der Teilnehmer von der Vorschule bis ins junge Erwachsenenalter ausgewirkt haben könnte, und weisen darauf hin, dass im gesamten Lebensverlauf weitere Studien gerechtfertigt wären.