ISSN: 2161-0940
Raymond F. Palmer, Marcio Almeida, Roger B. Perales, Rudy Rincon, Claudia S. Miller
Hintergrund: Chemische Intoleranz (CI) ist durch multisystemische Symptome gekennzeichnet, die durch die Belastung mit Umweltgiften ausgelöst werden. Zu den Symptomen gehören Müdigkeit, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Schmerzen des Bewegungsapparats, Magen-Darm-Probleme und Probleme mit dem Gedächtnis/der Konzentration. Mit gemischten Ergebnissen haben Forscher gezielte genetische Ansätze verwendet, um die mit CI verbundenen genetischen Wege zu verstehen. Diese Studie ist die erste, die einen genomweiten, ungezielten explorativen Ansatz anwendet.
Methoden: Mithilfe einer Genotypisierungsplattform mit hoher Dichte wurde eine hypothesenfreie Suche nach genetischen Varianten durchgeführt, die mit CI in einem Satz von 200 Teilnehmern assoziiert sind. Jeder CI-Patient wurde mithilfe einer validierten Umfrage verifiziert. Die Assoziation zwischen CI und SNPs wurde mithilfe von SOLAR (Sequential Oligogenic Linkage Analysis Routines) ermittelt. Gen-Chemikalien-Krankheits-Interaktionen wurden mithilfe der DisGeNET-Datenbank ermittelt.
Ergebnisse: Es wurden mehrere assoziierte SNPs/Gene identifiziert, die entweder ein erhöhtes oder ein verringertes Risiko für CI aufweisen. Es wurde festgestellt, dass vier Chemikalien die Genexpression der identifizierten SNPs verändern (Bisphenol A, Valproinsäure, Aflatoxin B und Benzo(a)pyren). Es gab häufige negative Auswirkungen auf die Gesundheit, die mit den Genen und den Chemikalien, die sie beeinflussen, in Zusammenhang stehen. Dazu gehören Entzündungen, Magen-Darm- und Immunsystemstörungen, Erkrankungen des Nervensystems und geistige Behinderungen.
Diskussion: Diese Studie unterstützt Hinweise auf neue genetische Komponenten, die mit CI in Zusammenhang stehen und mit der allgegenwärtigen Exposition gegenüber Chemikalien und Medikamenten interagieren können, die die Genexpression beeinflussen. Die identifizierten gesundheitlichen Folgen sind bei Personen mit CI häufig und implizieren Interaktionen zwischen Gen- und Chemikalienexposition, die die Entwicklung oder Verschlimmerung der mit CI verbundenen Symptome beeinflussen können. Die identifizierten Chemikalien, die diese Gene beeinflussen, sind allgegenwärtige Umweltgifte, die über Luft, Nahrung und Wasser in den Körper gelangen, was die Notwendigkeit größerer Anstrengungen im Bereich der öffentlichen Gesundheitspolitik nahelegt.