ISSN: 2155-9880
Hasan Hüseyin Gökpınar*
Das akute Atemnotsyndrom (ARDS), das bei Erwachsenen auftritt und auch als nichtkardiogenes Lungenödem bezeichnet werden kann, ist eine lebensbedrohliche Komplikation, die mit Intubation und Überdruckbeatmung behandelt wird. Es tritt normalerweise in Verbindung mit verschiedenen Erkrankungen wie Lungenentzündung, Aspiration, schweren Traumata und Sepsis auf. Es besteht eine permanente Hypoxämie, die nicht auf eine Unterstützung mit einer Sauerstoffmaske reagiert, und da eine Intensivbehandlung unbedingt erforderlich ist, erfolgt die Behandlung in der akuten Phase hauptsächlich auf der Intensivstation. Mögliche Ursachen sind kürzlich durchgeführte Operationen, akute Pankreatitis, Transfusionen mit Blutprodukten, Ertrinken und Rauchvergiftung, neurogene Ödeme und Überdosierungen bestimmter Medikamente und Chemikalien. Ein aktueller Fall, bei dem ein Patient mit zentraler pontiner Myelinolyse (CPM) nach der Anwendung einer angemessenen Dosis Botulinumneurotoxin Typ A (BoNTA) auf die Gastrocnemius-Muskelgruppe zur Behandlung der Spastik ein ARDS entwickelte, deutet jedoch auf einen möglichen neuen Faktor im ätiologischen Rahmen von ARDS hin. Das Problem des osmotischen Ungleichgewichts wird auch in verschiedenen Organregionen festgestellt, die die Wege von CPM und ARDS über BonTA kreuzen. Die BoNTA-assoziierte interstitielle Lungenkomplikation, die kürzlich erstmals in der Literatur beschrieben wurde, bedarf einer weiteren Untersuchung.