ISSN: 2155-6148
Alaa Mohammed Atia und Khaled Abdel-Baqy Abdel-Rahman
Hintergrund: Die intravenöse Regionalanästhesie (IVRA) bietet bei kurzen chirurgischen Eingriffen an den oberen und unteren Extremitäten verschiedene Vorteile, einer ihrer Nachteile ist jedoch die minimale postoperative Schmerzlinderung. Ziel der Studie: Bewertung der anästhetischen und analgetischen Wirkung der Zugabe von 1 mg Neostigmin zu 0,5 % Lidocain in der IVRA. Patienten und Methoden: Diese randomisierte, doppelblinde, kontrollierte klinische Studie wurde am Universitätskrankenhaus Assiut nach Genehmigung durch die Ethikkommission und nach Einholung der Einverständniserklärung aller Patienten durchgeführt. Achtzig ASA I- oder II-Patienten, bei denen eine elektive Hand- und Unterarmoperation geplant war, wurden eingeschlossen. Wir schlossen Patienten mit chronischem Schmerzsyndrom, Raynaud-Syndrom, Sichelzellenanämie, Diabetes, Schwangerschaft, Stillzeit, Arzneimittelallergie und psychischen Störungen aus. Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip der Kontrollgruppe zugeteilt, die 3 mg/kg 0,5 % Lidocain plus 1 ml physiologische Kochsalzlösung in einem Volumen von 40 ml erhielt, und der Neostigmingruppe, die 3 mg/kg 0,5 % Lidocain plus 1 mg Neostigmin in einem Volumen von 40 ml erhielt. Die Patienten wurden auf Beginn und Erholung der sensorischen und motorischen Blockaden, postoperative Schmerzen, Analgetikabedarf und Häufigkeit von Komplikationen untersucht. Ergebnisse: Es konnten keine statistisch relevanten Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich demografischer Daten, anästhetischer oder analgetischer Kriterien oder Häufigkeit von Komplikationen festgestellt werden. Schlussfolgerung: Die Zugabe von 1 mg Neostigmin zu 0,5 % Lidocain bei IVRA hat keine anästhetische oder analgetische Wirkung und es kommt nicht zu einer erhöhten Komplikationsrate. Es gibt keine biologischen Fakten, die seine Verwendung als Adjuvans zu Lokalanästhetika bei IVRA unterstützen.