ISSN: 2155-9899
Lerner A, Kushak RI, Jeremias P, Matthias T und Winter HS
Zöliakie und Autoimmunenteropathie haben viele Gemeinsamkeiten: Symptome, Diagnose durch serologische Biomarker, endoskopische Befunde, Darmpathologie, Differentialdiagnose und in ausgewählten Fällen medikamentöse Therapie. Antikörper gegen Gewebetransglutaminase wurden bei über 30 % der Patienten mit Autoimmunenteropathie beschrieben, aber bei einer kleinen Population pädiatrischer Zöliakiepatienten konnten keine Anti-Enterozyten-Antikörper nachgewiesen werden.
Ziel der vorliegenden Studie war es, Anti-Enterozyten-Antikörper bei pädiatrischen Patienten mit gut charakterisierter Zöliakie im Vergleich zu einer Gruppe von Kindern mit wiederkehrenden Bauchschmerzen zu identifizieren.
Materialien und Methoden: Zöliakie (N=38) wurde anhand positiver Zöliakie-Serologie (Anti-Neoepitop-Gewebetransglutaminase (Aesku*) und/oder Anti-Endomysium-Antikörper) und einer Dünndarmbiopsie diagnostiziert, die mit Zöliakie vereinbar war.
Die Vergleichsgruppe bestand aus Patienten gleichen Alters und Geschlechts (N=41) mit einer Vorgeschichte von Bauchschmerzen, negativer Zöliakie-Serologie, normaler oberer Endoskopie und normaler Dünndarmhistologie.
Der Nachweis von Anti-Enterozyten-Antikörpern erfolgte mittels Western Blot. Homogenate aus normaler menschlicher Darmschleimhaut wurden auf 7,5 % SDS-PAGE elektrophoretisch aufgetrennt und auf Nitrozellulosemembranen übertragen. Die Blots wurden mit verblindeten Patientenseren behandelt und mittels ELISA-Kit entwickelt.
Ergebnisse: In der pädiatrischen Zöliakiegruppe waren 3/35 (8,6 %) positiv auf Anti-Enterozyten-Antikörper, verglichen mit 6/35 (17,1 %) in der Nicht-Zöliakiegruppe. Kein statistisch signifikanter Unterschied hinsichtlich des Vorhandenseins von Anti-Enterozyten-Antikörpern bei Patienten mit Zöliakie.
Schlussfolgerungen: Etwa 8 % der Kinder mit Zöliakie können Antikörper gegen Enterozyten aufweisen, aber die Häufigkeit ist im Vergleich zu Kindern mit wiederkehrenden Bauchschmerzen nicht erhöht.