ISSN: 2155-9880
Charles E. Leonard, Cristin P. Freeman, Craig W. Newcomb, Warren B. Bilker, Stephen E. Kimmel, Brian L. Strom und Sean Hennessy
Kontext: Antipsychotika wurden mit einer Verlängerung des QT-Intervalls, einem vermuteten Marker für Herzrisiko, und Torsade de pointes in Verbindung gebracht.
Ziel: Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Antipsychotika und 1) plötzlichem Herztod und ventrikulärer Arrhythmie (SD/VA) im ambulanten Bereich und 2) Todesfällen jeglicher Ursache.
Design: Zwei retrospektive Kohortenstudien
Ort: Medicaid-Programme in Kalifornien, Florida, New York, Ohio und Pennsylvania.
Patienten: Patienten, die gelegentlich Antipsychotika anwenden, im Alter von 30–75 Jahren.
Wichtigste Ergebnismaße: 1) Vorfall, zuerst aufgeführte Diagnosen der Notaufnahme oder des ersten stationären SD/VA-Patienten; und 2) im Death Master File der Social Security Administration gemeldeter Tod.
Ergebnisse: Unter 459.614 Patienten, die Antipsychotika einnahmen, betrug die Häufigkeit von SD/VA und Tod 3,4 bzw. 35,1 pro 1.000 Personenjahre. Im Vergleich zu Olanzapin als Referenz betrugen die angepassten Hazard Ratios (HRs) für SD/VA 2,06 (95% KI, 1,20-3,53) für Chlorpromazin, 1,72 (1,28-2,31) für Haloperidol und 0,73 (0,57-0,93) für Quetiapin. Die angepassten HRs für Perphenazin und Risperidon stimmten mit 1 überein. In einer Unteranalyse, die sich auf die erste Einnahme von verschreibungspflichtigen Medikamenten beschränkte, waren die HRs für Chlorpromazin und Haloperidol weiter erhöht (2,54 [1,07-5,99] bzw. 2,68 [1,59-4,53]), wobei letzteres eine Dosis-Wirkungs-Beziehung aufwies. Die Ergebnisse für den Tod waren ähnlich.
Schlussfolgerungen: Haloperidol und Chlorpromazin wiesen ein weniger günstiges kardiales Sicherheitsprofil auf als Olanzapin. Unter den atypischen Wirkstoffen wies Risperidon ein ähnliches kardiales Sicherheitsprofil auf wie Olanzapin, während Quetiapin mit einem um 30 % bzw. 20 % geringeren SD/VA-Risiko bzw. Sterberisiko im Vergleich zu Olanzapin verbunden war. Diese gemessenen Risiken korrelieren nicht gut mit der durchschnittlichen QT-Verlängerung, was die Annahme weiter stützt, dass die durchschnittliche QT-Verlängerung ein schlechter Ersatz für die antipsychotische Arrhythmogenität sein könnte.