ISSN: 2155-9880
Anna Hofer, Martina Heschl, Gabriele Leitner-Peneder und Jens Meier
Eine Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT) stellt bei Patienten nach fenestrierter Fontan-Operation eine große Herausforderung dar. Diese Patienten sind aufgrund der geringen Blutflussgeschwindigkeit anfällig für Thrombosen im Fontan-Tunnel. Die Verbindung zwischen dem Fontan-Tunnel und dem gemeinsamen Herzvorhof kann eine systemische Embolisation ermöglichen und einen Schlaganfall verursachen. Eine wirksame kontinuierliche Antikoagulation ist erforderlich. Angesichts des hohen Risikos einer arteriellen und venösen Thrombose bei HIT ist eine alternative Antikoagulationsbehandlung unerlässlich, sobald der Verdacht auf HIT besteht.
Wir berichten über zwei Patienten, die nach Heparinexposition während eines Fontan-Eingriffs HIT-Antikörper und Thrombozytopenie entwickelten. Sowohl der PF4-Enzymimmunoassay (LIFECODES ® PF4 IgG-Test) als auch der Heparin-induzierte Thrombozytenaggregationstest (HIPA, Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin, Greifswald, Deutschland) waren positiv. Die Kinder wurden mit Argatroban (Argatra ® , Mitsubishi Pharma), einem direkten Thrombininhibitor, behandelt. Bei nur einem Patienten war HIT mit einer Thrombose im Fontan-Tunnel verbunden.