ISSN: 2155-6148
Brigitte Ickx, Jacques-Olivier Dolomie, Mariame Benalouch, Christian Melot und Pierre Lingier
Hintergrund: Mehrere Berichte haben erhebliche mittlere Unterschiede zwischen der arteriellen Kohlendioxidspannung
(PaCO2) und der endtidalen Kohlendioxidspannung (ETCO2) bei Kindern unter Narkose nachgewiesen.
Ziel: Wir untersuchten die Bedeutung des (a-ET) PCO2-Gradienten bei einer pädiatrischen Population unter Vollnarkose
und achteten dabei besonders auf die relativen Auswirkungen von Alter und Gewicht.
Methoden: Nach Einleitung der Vollnarkose wurde bei 129 Kindern (ASA I oder II, zwischen 1 Tag und 15 Jahren)
ein Endotrachealtubus gelegt und eine mechanische Beatmung eingeleitet. Nach Erreichen eines Steady-State-ETCO2
wurde eine arterielle Blutprobe entnommen und der PaCO2-Wert gemessen.
Ergebnisse: Der mittlere (a-ET) PCO2-Wert betrug 1,6 ± 4,3 mmHg für die gesamte pädiatrische Population. Es gab eine signifikante
negative Korrelation zwischen (a-ET) PCO2 und Alter und Gewicht (r = -0,42, P < 0,0001 bzw. -0,44, P < 0,0001
). Der berechnete (a-ET) PCO2 variierte von 6,8 ± 6,9 mmHg bei Neugeborenen bis 4,8 ± 4,4 mmHg bei Kindern
im Alter zwischen 2 und 4 Monaten. Nach 8 Monaten lag der (a-ET) PCO2 unter 2 mmHg. Ein negativer (a-ET) PCO2 von -1,8
± 1,4 mmHg wurde bei 44 (34 %) Patienten im Alter zwischen 4 und 8 Jahren beobachtet.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass ETCO2 einen hervorragenden Wert für den PaCO2 bei Kindern über 8
Monaten ergibt. Bei Babys unter 4 Monaten oder mit einem Gewicht
unter 5 kg, die über einen Endotrachealtubus künstlich beatmet werden, kann PaCO2 jedoch nicht genau aus ETCO2 extrapoliert werden. Dennoch bleibt ETCO2 ein wichtiger
Parameter zur Trendüberwachung und ist zwingend erforderlich, um die Trachealposition des Tubus zu ermitteln.