ISSN: 2161-0932
Reinou S. Groen, Stephanie McKenney, Irina Burd, Janyne E. Althaus und Cynthia H. Argani
Ziel: Feststellen, ob ein Zusammenhang zwischen Schulterdystokiemanövern (SDM) und einer versorgungsbedürftigen Zervixrisswunde (CLRR) besteht.
Studiendesign: Retrospektive Kohortenstudie in einem einzelnen, einer Universität angeschlossenen Gemeindekrankenhaus für termingerechte Einzelgeburten mit Scheitelpunktvaginalgeburten vom 1.7.2005 bis zum 24.7.2013. Die Daten wurden mit einem zweiseitigen exakten Mid-p-Test und einem Risikoverhältnis analysiert.
Ergebnisse: Bei 391 von 7.153 (5,5 %) termingerechten Einzelgeburten mit Scheitelpunktvaginalgeburten war eine SDM erforderlich. Insgesamt wurden 27 (0,38 %) Gebärmutterhalsrisse festgestellt, von denen 22 (81 %) repariert wurden. Vier von 391 Patientinnen (1,0 %) mit SDM hatten eine CLRR im Vergleich zu 18 von 6.757 Patientinnen (0,3 %) ohne SDM (p=0,035). Das relative Risiko für CLRR mit SDM betrug 3,84 (95 % KI: 1,3–11,5). Es gab keinen statistischen Unterschied (p=0,36) bei der Entbindung des hinteren Arms hinsichtlich der Häufigkeit von Gebärmutterhalsrissen, die repariert werden mussten.
Schlussfolgerung: Schulterdystokie und CLRR waren signifikant assoziiert. Eine Zervixläsion kann eine seltene, aber unvermeidbare Folge von Schulterdystokie sein. Dieser Zusammenhang kann jedoch auch gemeinsame Risikofaktoren zwischen Schulterdystokie und Zervixläsion widerspiegeln.