ISSN: 2376-0419
Okiror Bruno, Onchweri Albert Nyanchoka, Miruka Conrad Ondieki, Maniga Josephat Nyabayo
Die ugandische Regierung hat mit verschiedenen Lieferkettenmodellen zur Lieferung lebenswichtiger Medikamente und Vorräte experimentiert. 2010 wurde das duale Pull-Push-System eingeführt; dennoch sind Medikamentenengpässe in Gesundheitseinrichtungen immer noch an der Tagesordnung. Diese Studie zur Verfügbarkeit lebenswichtiger Medikamente während des dualen Pull-Push-Systems im Distrikt Kaliro wurde durchgeführt, um als indirekter oder direkter Indikator für die Effektivität des dualen Pull-Push-Systems zur Medikamentenbeschaffung im Distrikt zu dienen. Die Studie kombinierte quantitative und qualitative Methoden; sie basierte hauptsächlich auf Dokumentenprüfungen (Lagerkarten, Lieferscheine) und Interviews mit Schlüsselpersonen. Die Ergebnisse zeigten, dass die durchschnittliche Dauer der Lieferengpässe bei lebenswichtigen Medikamenten und Vorräten 23,89 % betrug (20,47 % für lebenswichtige Medikamente und 27,32 % für medizinische Vorräte). ACT Artemether/Lumefantrin 20/120 mg-Tabletten wiesen den höchsten Prozentsatz an Lieferengpässen auf, gefolgt von Cotrimoxazol 480 mg-Tabletten (51,6 % bzw. 32,4 %). Zu den Mängeln des Systems gehörten: Medikamentenanforderungen, die weder auf Morbiditäts- noch auf Verbrauchsquantifizierungsmethoden beruhen, Verzögerungen bei der Verteilung, Lieferung von Medikamenten mit kurzer Haltbarkeitsdauer, Medikamenten für seltene Krankheiten oder Medikamente mit geringem Verbrauch. Abschließend lässt sich sagen, dass der Trend bei der Verfügbarkeit lebenswichtiger Medikamente und Vorräte während des dualen Pull-Push-Systems seit seiner Einführung im Jahr 2010 rückläufig zu sein scheint. Es wird daher empfohlen, dass nationale Apotheken die Beteiligten in allen Phasen der Medikamenten- und Vorratsplanung einbeziehen, insbesondere die Bezirksgesundheitsbeamten, die die Endverbraucher in der Lieferkette sind. Die Regierung kann auch ein revolvierendes Medikamentenfondssystem in Form von „Spezialapotheken und -drogerien“ einführen, um die Verfügbarkeit lebenswichtiger Medikamente in öffentlichen Einrichtungen zu verbessern und so die Qualität der Gesundheitsfürsorge zu steigern.