ISSN: 2157-7544
Moti Tolera
Nosokomiale Infektionen bleiben weltweit die Hauptursache für Mortalität und Morbidität. Trotz hochspezialisierter Interventionen und Strategien ist die Infektionsrate aufgrund der Entstehung antimikrobiell resistenter Bakterien immer noch hoch. Diese Studie beschreibt die Prävalenz bakterieller nosokomialer Infektionen und das antimikrobielle Empfindlichkeitsmuster der Isolate bei Patienten, die im Hiwot Fana Specialized University Hospital in Ost-Äthiopien eingeliefert wurden. Von März 2017 bis Juli 2017 wurde eine krankenhausbasierte Querschnittsstudie mit 394 Patienten mit Verdacht auf nosokomiale Infektionen durchgeführt. Die Daten wurden mithilfe eines strukturierten Fragebogens erhoben. Proben von den jeweiligen Infektionsstellen wurden gesammelt und mithilfe von Standardkulturen und serologischen Tests auf das Vorhandensein pathogener Bakterien und ihre antimikrobielle Empfindlichkeit untersucht. Die Daten wurden mithilfe deskriptiver Statistiken zusammengefasst. Die Prävalenz durch Kultur bestätigter bakterieller nosokomialer Infektionen lag bei 6,9 % (95% KI: 4,37,9). Staphylococcus aureus (18,5 %) war das am häufigsten vorkommende Isolat, gefolgt von Escherichia coli (16,7 %). S. aureus zeigte eine Resistenz von 80 % gegenüber Chloramphenicol und Erythromycin und von 70 % gegenüber Cephalexin und Tetracyclin. 88,9 % aller S. aureus-Isolate waren Methicillin-resistente S. aureus-Stämme. Pseudomonas aeruginosa zeigte eine Resistenz von jeweils 83,7 % gegenüber Ceftazidim und Cephalexin und von 66,7 % gegenüber Chloramphenicol. Die am häufigsten vorkommenden multiresistenten Isolate waren P. aeruginosa (30,4 %) und S. aureus (21,7 %). Die Prävalenz nosokomialer Infektionen in dieser Studie war mit anderen Befunden vergleichbar; die hohe Zahl antibiotikaresistenter Isolate stellt jedoch eine erhebliche Bedrohung für Patienten, Gemeinden, Gesundheitsdienstleister und moderne medizinische Praktiken dar. Die Behandlung bakterieller nosokomialer Infektionen sollte durch eine Kulturisolierung und einen Test auf antimikrobielle Empfindlichkeit unterstützt werden.