ISSN: 2155-9899
Gregory Lee
Die Expression von Immunglobulinen durch Krebszellen ist seit zwei Jahrzehnten bekannt. Die Wirkmechanismen dieser krebsartigen Immunglobuline (cIgG) sind jedoch noch nicht gut verstanden und unterscheiden sich möglicherweise von den Immunglobulinen, die von normalen B-Lymphozyten abgesondert werden. Daher wurden die strukturellen und funktionellen Rollen von cIgG intensiv untersucht, um dieses Rätsel zu lösen. 1987 wurde ein monoklonaler Antikörper namens RP215 entwickelt, der mit einem kohlenhydratassoziierten Epitop reagierte, das hauptsächlich auf den schweren Ketten von cIgG, nicht aber auf normalen Immunglobulinen lokalisiert war. Das Wissen über cIgG wurde durch die Verwendung von RP215 als einzigartige Sonde erheblich erweitert. RP215 wirkte nicht nur als Anti-cIgG, um die Apoptose kultivierter Krebszellen in vitro/in vivo zu induzieren, sondern rief auch komplementabhängige Zytotoxizitätsreaktionen (CDC) hervor, die die Lyse von Krebszellen auslösen. Es ist mittlerweile erwiesen, dass cIgG nicht nur das Wachstum/die Ausbreitung von Krebszellen durch die Aufnahme von Wachstumsfaktoren aus menschlichem Serum hemmt, sondern auch mit bestimmten Proteinen aus menschlichem Serum interagieren kann, die für Krebszellen schädlich sein können. Somit kann die Hypothese der dualen funktionellen Rolle von cIgG in der Krebsimmunologie ausreichend erklärt werden. Darüber hinaus kann RP215 auch verwendet werden, um Krebszellen mit oberflächengebundenem cIgG anzugreifen und antikörperbasierte Krebsmedikamente zu entwickeln, vorausgesetzt, dass bioäquivalentes humanisiertes RP215 für präklinische und klinische Studien zur Immuntherapie verfügbar ist.