ISSN: 2472-4971
Ekarat Phattarataratip, Kittipong Dhanuthai und Kobkan Thongprasom
Durch Medikamente ausgelöste lichenoide Reaktionen kommen in der Mundhöhle recht häufig vor. Bei Patienten mit oralen lichenoiden Läsionen (OLL) kann ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Epitheldysplasie und Plattenepithelkarzinom bestehen. Obwohl dieses Thema weiterhin umstritten ist, deuten mehrere Studien darauf hin, dass die Gesamtrate der malignen Transformation von OLL höher ist als in der Allgemeinbevölkerung oder bei Patienten mit oralem Lichen planus (OLP). Im vorliegenden Artikel berichten wir über eine 66-jährige thailändische Patientin mit OLL in Verbindung mit zahlreichen Medikamenten, darunter Simvastatin. Sie hatte auch in der Vorgeschichte an Bluthochdruck, Osteoarthritis und einer Hepatitis-B-Virusinfektion gelitten. Ihr Arzt behandelte sie über 20 Jahre lang mit Amlodipin, Etoricoxib, Glucosamin und Chondroitinsulfat. Simvastatin war ihr zwei Jahre lang zur Behandlung einer Dyslipidämie verschrieben worden. Bemerkenswerterweise berichtete die Patientin, dass nach der Einnahme dieses Medikaments orale Symptome und Läsionen auftraten. Bei diesem Patienten entwickelten sich später Epitheldysplasie und Carcinoma in situ in Bereichen des OLL, ungefähr 7 bzw. 8 Jahre nach der Erstvorstellung. Dieser Fallbericht wird Klinikern dabei helfen, sich der möglichen negativen Folgen eines lang anhaltenden, durch Medikamente induzierten OLL bewusst zu werden.