ISSN: 2155-9880
Alexander Ivanov, Olga Tokareva, Evgeniya Gorodetskaya, Elena Kalenikova und Oleg Medvedev
Ziel: Bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist der Coenzym-Q10-Spiegel (CoQ10) erniedrigt. Die Bioverfügbarkeit von oral eingenommenem CoQ10 ist auf 2–3 % begrenzt, und um den CoQ10-Spiegel im Myokard zu erhöhen und so das Herz zu schützen, ist eine langfristige Verabreichung erforderlich. Die intravenöse (IV) Verabreichung von gelöstem CoQ10 unmittelbar nach einem Koronarverschluss hat den Myokardspiegel rasch erhöht und vor Herzischämie geschützt. Ziel dieser Studie war es, die Zeitspanne nach Beginn eines Myokardinfarkts (MI) zu bestimmen, bei der eine einmalige IV-Verabreichung von CoQ10 kardioprotektiv wirkt.
Methoden: Eine einzelne intravenöse Injektion von gelöstem CoQ10 (30 mg/kg, 1 ml/kg) oder Kochsalzlösung (1 ml/kg) wurde entweder 60 oder 180 Minuten nach Beginn des durch eine Koronararterienligatur bei Ratten verursachten Herzinfarkts verabreicht.
Ergebnisse: 21 Tage nach der Injektion waren die CoQ10-Werte in der 60- und der 180-Minuten-Gruppe immer noch hoch. Ratten, die 60 Minuten nach der Ligatur mit CoQ10 behandelt wurden, hatten im Vergleich zu den Kontrollgruppen eine signifikant größere Masse an lebensfähigem Myokard des linken Ventrikels (LV), eine eingeschränkte LV-Dilatation und eine verbesserte kardiale Kontraktions- und Entspannungskapazität. Die CoQ10-Werte korrelierten signifikant mit dem endsystolischen LV-Volumen (r = -0,65), dem enddiastolischen Volumen (r = -0,56), der Auswurffraktion (r = 0,67) und der LV-Relaxation (r = -0,64) (p < 0,001). Die intravenöse Verabreichung von CoQ10 180 Minuten nach der Okklusion verhinderte Anzeichen einer Hypertrophie des rechten Ventrikels, begrenzte jedoch nicht die LV-Schädigung.
Schlussfolgerung: Eine einzige intravenöse Injektion von gelöstem CoQ10 (30 mg/kg) in der 60. Minute begrenzte wirksam den LV-Schaden und die Funktionsverschlechterung nach Koronarligatur bei Ratten. Bei einer CoQ10-Injektion in der 180. Minute wurden jedoch nicht die gleichen Schutzeffekte beobachtet.