ISSN: 2155-9880
Ilaria Rivolta, Egidio Beretta, Alice Panariti und Giuseppe Miserocchi
Die Hauptkomplikation postthorakaler Operationen ist eine schwere Störung des extravaskulären Lungenwassers, die die Hauptursache für Morbidität und Mortalität ist und daher immer noch eine ungelöste medizinische Herausforderung darstellt. Dementsprechend muss die Entwicklung neuer Therapien mit einem gründlicheren Verständnis der pathophysiologischen Mechanismen einhergehen. Dieser Bericht präsentiert eine aktualisierte Beschreibung der zeitlichen Entwicklung dieses Prozesses und liefert den pathophysiologischen Grund für seine explosive Entwicklung. Trotz verschiedener Namen („idiopathisches Ödem“, akutes Lungenversagen – ALI, Atelektase, ARDS) lässt sich ein gemeinsamer pathophysiologischer Weg für Atemfunktionsstörungen bei postoperativen Thoraxoperationen verfolgen. Wir werden den Beweis für den Kontrollverlust über das Volumen des extravaskulären Lungenwassers aus der neuen Perspektive der Störung und Desorganisation interstitieller Proteoglykane vorlegen, einer Familie von Verbindungsmolekülen, die die mikrovaskuläre Durchlässigkeit und mechanische Stabilität der extravaskulären Matrix steuern. Wir analysieren im Detail spezifische Bedingungen der Lungenwasserstörung im Zusammenhang mit Herzoperationen, Lungentransplantationen und Lungenresektionsoperationen. Insbesondere werden wir den funktionellen Zusammenhang zwischen der Entstehung eines Lungenödems und der Zunahme des pulmonalen Gefäßwiderstands diskutieren. Wir möchten das Konzept entwickeln, dass pulmonale Hypertonie und Überlastung des rechten Ventrikels als Folge einer Verengung des Gefäßbetts betrachtet werden sollten, die eine Kompression der Mikrogefäße im ödematösen Gewebe sowohl in der akuten Phase als auch im fibroproliferativen Reparaturprozess widerspiegelt.