ISSN: 2155-9570
Abdulaziz A Al Taisan und Adi M Al Owaifeer
Einleitung: Das Duane-Retraktionssyndrom (DRS) ist eine Form von angeborenem Strabismus, die mit einer Beeinträchtigung der extraokularen Muskelinnervation zusammenhängt. Der Zustand wurde erstmals von Herrn Duane als „Fehlen oder Einschränkung der Abduktion mit Verengung der Lidspalte bei Adduktion und Augapfelretraktion“ beschrieben. Man geht davon aus, dass DRS hauptsächlich durch eine Agenesie des sechsten Nervenkerns verursacht wird, die zu einer Fibrose des lateralen Rektusmuskels führt. Die horizontale Rezession des Rektusmuskels gilt nach wie vor als bevorzugter chirurgischer Eingriff. Indikationen sind große Abweichungen in der Primärposition, abnormale Kopfposition oder signifikanter Auf- oder Abwärtstrieb. Die Wirkung von Botox bei DRS ist noch nicht vollständig verstanden. In dieser kurzen Serie möchten wir die Wirksamkeit von Botulinumtoxin als Alternative zum chirurgischen Eingriff bei Patienten mit DRS Typ 1 untersuchen.
Fälle: Die Serie umfasst vier Patienten mit DRS Typ 1. Drei Patienten unterzogen sich einer Botox-Injektion als primäre Behandlungsmethode und ein Patient hatte zwei Jahre vor der Botox-Injektion eine Strabismus-Operation. Bei zwei Patienten blieb die Orthophorie über einen Beobachtungszeitraum von 24 Monaten erhalten; ein Patient profitierte nicht von der Botox-Injektion, da der Abweichungswinkel vor und nach der Injektion ähnlich war. Der vierte Patient mit einer Strabismus-Operation in der Vorgeschichte reagierte mit einer Verringerung des Abweichungswinkels beim ersten und zweiten Besuch und kehrte beim sechsmonatigen Nachuntersuchungsbesuch zum Winkel vor der Injektion zurück.
Schlussfolgerung: Botulinumtoxin kann als Alternative zur Operation bei DRS Typ I dienen, insbesondere in jungen Altersgruppen, in denen ein chirurgischer Eingriff nicht vorzuziehen ist. Weitere groß angelegte Studien sind erforderlich, um seinen Einsatz bei anderen Arten des Syndroms zu bewerten und seine Langzeitwirkung zu untersuchen.