ISSN: 1948-5964
Dr. Chawla R, Dr. Chandan S, Dr. Chatterjee A
Ziel: Bericht über eine seltene Form der mit Efavirenz verbundenen zerebellären Ataxie bei einem HIV/AIDS-Patienten.
Hintergrund: Ein 35-jähriger Herr stellte sich mit einer seit einer Woche bestehenden akuten Kleinhirnataxis vor. Die neurologische Untersuchung ergab Scanning-Sprache, Dysmetrie, Dysdiadochokinesie, Gangataxie und irrelevantes Sprechen. Es lagen keine sensorischen oder motorischen Defizite vor. Der Patient war ein bekannter Fall von Lungenkochs und HIV-AIDS und erhielt bereits eine antiretrovirale und antituberkulöse Behandlung. Der Patient nahm täglich 600 mg Efavirenz zusammen mit Tenofovir und Lamivudin gegen HIV ein. Auf der MRT des Gehirns mit Kontrastmittel wurden keine Anomalien festgestellt. Röntgenaufnahme des Brustkorbs und Ultraschall des Abdomens waren normal. Die CD4-Zahl betrug 520 Zellen/Mikroliter. Die CSF-Untersuchung ergab leicht erhöhtes Protein (62 mg/dl), normalen Zucker (68 mg/dl) und normale Zellzahl. CSF für AFB, Bakterienkultur, GenXpert, Pilzkultur, Tusche waren negativ.
Diskussion und Schlussfolgerung: Bei einem bekannten Fall von HIV-AIDS unter antiretroviraler Behandlung kann die Möglichkeit einer Funktionsstörung des Kleinhirns infolge einer mit Efavirenz verbundenen neurotoxischen Nebenwirkung in Betracht gezogen werden, da bei der Magnetresonanztomographie des Gehirns keine strukturellen Anomalien festgestellt wurden.