ISSN: 2155-9570
Jan Lešták, Jaroslav Tintěra, Martin Kynčl, Zuzana Svatá, Jirí Obenberger und Andrea Saifrtová
Ziel : Überprüfung, ob ein Zusammenhang zwischen Gesichtsfeldveränderungen bei Hochdruckglaukom und Veränderungen der funktionellen Magnetresonanz des visuellen Kortex besteht.
Methoden und Patienten: Die Autoren untersuchten neun Patienten mit Hochdruckglaukom in unterschiedlichen Stadien mittels funktioneller Magnetresonanz (fMRI). Die Messungen wurden auf dem MR-System Philips Achieva 3T TX unter Verwendung der BOLD-Methode durchgeführt. Die optische Stimulation erfolgte durch ein schwarz-weißes Schachbrett, das mit einem Negativbild mit einer Frequenz von 2 Hz abwechselte. Jede Messung bestand aus einer Abfolge von fünf aktiven Phasenperioden von 30 Sekunden und fünf Ruheperioden gleicher Länge. Die erhaltenen Daten wurden mit der Software SPM8 verarbeitet.
Die komplexe ophthalmologische Untersuchung wurde durch die Gesichtsfelduntersuchung im schnellen Schwellenprogrammmodus ergänzt. Die Summe der Empfindlichkeiten in den homolateralen Hälften der Gesichtsfelder (im Bereich von 0–22 Grad) wurde mit dem Ausmaß der kontralateralen fMRI-Aktivität des visuellen Kortex verglichen.
Die Gruppe wurde mit einer Gruppe von acht gesunden Personen verglichen.
Ergebnisse: Die erhaltenen Daten wurden einer statistischen Analyse unterzogen (nichtparametrischer Spearman-Rangkorrelationskoeffizient), die eine mittelgradige Korrelation zwischen den Gesichtsfeldveränderungen und den Veränderungen im visuellen Kortex zeigte. R=0,667 (p<0,05), R=0,767 (p<0,016).
Schlussfolgerung: Die Autoren haben nachgewiesen, dass der Verlauf der Glaukomerkrankung den funktionellen Veränderungen im zerebralen Kortex entspricht. Der Verlust von Ganglienzellen des quergestreiften Kortex führt höchstwahrscheinlich zur Verbindung der optischen Strahlung mit den funktionellen Ganglienzellen des Temporallappens.