ISSN: 2155-9570
Jan Lešták, Jaroslav Tintěra, Lukáš Ettler, Elena Nutterová und Pavel Rozsíval
Ziel: Aufzeigen, ob eine Korrelation zwischen Gesichtsfeldveränderungen bei normotensivem Glaukom und Veränderungen der funktionellen Magnetresonanz des visuellen Kortex besteht.
Methoden und Probanden: Die Autoren untersuchten acht Patienten mit normotensivem Glaukom (Stadium initial bis mittel) mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRI). Die Messungen wurden auf einem Philips Achieva 3T TX MR-System unter Verwendung der BOLD-Methode durchgeführt. Zur visuellen Stimulation wurde ein schwarz-weißes Schachbrett mit einer alternierenden Negativitätsfrequenz von 2 Hz verwendet. Jede Messung bestand aus einem Blockschema mit 5 Intervallen einer aktiven Phase von 30 s, gefolgt von 5 Ruheintervallen gleicher Dauer. Die gemessenen Daten wurden mit der SPM-Software verarbeitet.
Eine umfassende ophthalmologische Untersuchung wurde durch eine Untersuchung des Gesichtsfelds mittels eines schnellen Schwellenwertprogramms ergänzt. Die Summe der Empfindlichkeit im Gesichtsfeld homolateraler Hälften (Bereich 0 bis 22 Grad) wurde mit einem Bereich der fMRI-Aktivität kontralateraler visueller Kortex verglichen. Die von den Patienten gesammelten Daten wurden mit einer Gruppe von acht gesunden Kontrollpersonen verglichen.
Ergebnisse: Die gesammelten Daten wurden einer statistischen Analyse unterzogen (nichtparametrischer Spearman-Rangkorrelationskoeffizient), die eine schwache indirekte Korrelation zwischen Veränderungen des Gesichtsfelds und Veränderungen im visuellen Kortex zeigte. R=-0,270 (p=0,558), R=-0,071 (p=0,879).
Schlussfolgerung: Die Autoren zeigten, dass bei Patienten mit normotensivem Glaukom keine entsprechenden funktionellen Veränderungen im zerebralen Kortex vorliegen, im Gegensatz zum hypertensiven Glaukom, bei dem das fortgeschrittene Stadium der Glaukomveränderungen mit einer geringeren Aktivierung des visuellen Kortex einherging. Sie gehen davon aus, dass normotensives Glaukom ein anderes pathogenetisches Verhalten aufweist als hypertensives Glaukom.