ISSN: 2161-1068
Kavita Gupta, Deepthi Nair, Pratibha Sharma, Ankit Gupta und MK Sen
Hintergrund der Studie: Die Arzneimittelresistenz bei Mycobacterium tuberculosis ist weltweit ein ernstes Problem. Einer der Hauptfaktoren, die zur Arzneimittelresistenz beitragen, ist die verzögerte Erkennung medikamentenresistenter Isolate, was letztendlich zu einer Verzögerung des Beginns einer wirksamen Chemotherapie führt. Eine geeignete Anpassung der Behandlungsschemata je nach Empfindlichkeitsmuster der Mycobacterium-Isolate ist der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung medikamentenresistenter Tuberkulose.
Material und Methoden: Die Studie wurde durchgeführt, um das Empfindlichkeitsmuster sowohl pulmonaler als auch extrapulmonaler Isolate von Mycobacterium tuberculosis im Zeitraum August 2009 – Juni 2012, Phase II (35-Monats-Zeitraum), zu überprüfen und es mit unseren früheren Daten aus demselben Zeitraum (August 2002 – Juni 2005, Phase I) zu vergleichen, um die Belastung durch Arzneimittelresistenz in der aktuellen Situation zu bestimmen und nach der Veränderung des Resistenzmusters über einen Zeitraum von zehn Jahren zu suchen. Insgesamt wurden 154 durch Kultur bestätigte Mycobacterium tuberculosis-Isolate (pulmonal-36, extrapulmonal-118) auf ihr Empfindlichkeitsmuster untersucht. Die Prüfung der Arzneimittelempfindlichkeit wurde mit einem automatisierten Bac T-Alert 3D durchgeführt, unter Verwendung des „SIRE“-Kits, das mit dem Bact Alert 3D-System (Biomereiux Pvt Ltd) geliefert wird.
Ergebnis: Die aktuelle Studie zeigte eine erhöhte Arzneimittelresistenz gegen Streptomycin, Isoniazid, Rifampicin und Ethambutol bei 8/36 (22,2 %), 23/36 (63,8 %), 6/36 (16,6 %) bzw. 21/36 (33,3 %) in den pulmonalen Isolaten und bei 39/118 (33 %), 71/118 (60,1 %), 16/118 (13,5 %) und 60/118 (50,8 %) in den extrapulmonalen Isolaten. Im Vergleich zur früheren Studienphase wurde in der aktuellen Phase eine signifikante Zunahme der Resistenz (p-Wert = 0,0001) für Streptomycin beobachtet, während die Resistenz gegen Rifampicin bei den pulmonalen Isolaten abnahm. Allerdings war die Resistenz gegen Streptomycin, Isoniazid und Ethambutol bei extrapulmonalen Isolaten signifikant erhöht (p-Wert = 0,0001).
Schlussfolgerung: Die Resistenz gegen Streptomycin hat bei Lungentuberkulose (TB) alarmierend zugenommen. Die Resistenz gegen Isoniazid und Rifampicin hat sich jedoch im Laufe der Zeit stabilisiert, was möglicherweise darauf hindeuten könnte, dass DOTS bei Lungentuberkulose ausreichend ist. Diese Situation bei Patienten mit extrapulmonaler TB ist noch alarmierender, da diese Daten einen dramatischen Anstieg der Resistenz gegen Isoniazid und andere First-Line-Wirkstoffe zeigen. Das „versteckte Reservoir“ der Resistenz bei extrapulmonalen Patienten könnte die Wirksamkeit des DOTS-Programms in Zukunft beeinträchtigen.