ISSN: 2155-9899
Rajeev Mehla, Debjani Guha und Velpandi Ayyavoo
Eines der Kennzeichen von AIDS ist der fortschreitende Rückgang der CD4+ T-Zellen im peripheren Blut von HIV-infizierten Personen. Dieser Bericht konzentriert sich darauf, wie HIV-1 entzündliche Moleküle, insbesondere CXC Chemokin Ligand 10 (CXCL10), ein Th1-Chemoattraktant-Chemokin, moduliert, um eine Infektion zu etablieren. HIV-infizierte T-Zellen, angeführt von Th1-Agonisten-Chemokinen, gelangen in die LNs, wo sie bei Aktivierung sterben. Der daraus resultierende Tod der T-Zellen korreliert positiv mit schwerer Immunschwäche und einer Verschlechterung des Gesundheitszustands von HIV-1-infizierten Patienten. CXCL10 wird von einer Vielzahl von Zellen (Makrophagen, Neutrophilen, Endothelzellen und Astrozyten) als Reaktion auf Entzündungen produziert und lockt T-Lymphozyten und NK-Zellen an die Infektionsstelle. Erhöhte Konzentrationen von CXCL10 finden sich in Körperflüssigkeiten (Serum und Zerebrospinalflüssigkeit) von HIV-1-infizierten Personen und korrelieren mit der Schwere der Krankheit. Darüber hinaus werden HIV-induzierte hohe Konzentrationen von Th1-Chemokinen für das Versagen der Bewegung von Effektor-T-Zellen aus den lymphatischen Organen zum Infektionsort verantwortlich gemacht. Dadurch kommt die Fähigkeit der Effektor-T-Zellen, die Virusinfektion zu bekämpfen, zum Erliegen, und die „adaptive Immunität“ versagt. CXCL10 gilt als positiver Indikator für den Beginn einer HIV-assoziierten neurokognitiven Erkrankung bei HIV-1-infizierten Personen. Dieser Bericht fasst den aktuellen Kenntnisstand über die Auswirkungen von CXCL10 auf die Entwicklung von Anomalien des zentralen Nervensystems (ZNS) zusammen. Wir gehen davon aus, dass Medikamente, die auf die Chemotaxis von Immunzellen ins Gehirn abzielen, sich bei der Behandlung von HIV-assoziierten neurokognitiven Störungen (HAND) als nützlich erweisen könnten. Weitere Forschungen zur Entschlüsselung der Rolle der Chemotaxis werden sich als nützlich erweisen, um die HIV-Pathogenese sowohl in der Peripherie als auch im Gehirn besser zu verstehen.