ISSN: 2155-9570
Marilita M Moschos und Eirini Nitoda
Ziel: Das Ziel dieser Studie ist es, die anatomischen und physiologischen Veränderungen der Aderhaut nach systemischer Gabe von Sildenafil und Tadalafil zu demonstrieren.
Methoden: An dieser randomisierten Querschnittsstudie nahmen 20 junge und gesunde Männer teil, die nach dem Zufallsprinzip und gleichmäßig in zwei Gruppen eingeteilt wurden; Gruppe A erhielt 50 mg Sildenafil, während Gruppe B 10 mg Tadalafil erhielt. Bei allen Teilnehmern wurde die Aderhautdicke mithilfe einer optischen Kohärenztomographie (EDI-OCT) mit verbesserter Tiefenbildgebung gemessen. Die Messung wurde zwei Stunden nach der Einnahme jedes PDE-5-Hemmers wiederholt.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 34,2 ± 3,0 bzw. 34,6 ± 3,2 Jahre in Gruppe A und B. Die Mittelwerte der Aderhautdicke (CT) in Gruppe A betrugen zu Beginn 306,6 ± 11,1 μm, 229,9 ± 12,7 μm bzw. 311,3 ± 21,8 μm im temporalen, nasalen und unteren Quadranten. Die mittlere Zunahme der Aderhautdicke in Gruppe A betrug zwei Stunden nach der Verabreichung von Sildenafil 29,9 μm, 23,8 μm und 34,2 μm im temporalen (CI [-35,18, -24,62], p < 0,001), nasalen (CI [-27,20, -20,40], p < 0,001) bzw. unteren (p = 0,005) Quadranten. Andererseits betrugen die mittleren Werte der Aderhautdicke in Gruppe B zu Beginn 307,2 ± 10,6 μm, 227,4 ± 8,9 μm und 315,8 ± 9,1 μm im temporalen, nasalen bzw. unteren Quadranten. Zwei Stunden nach der Tadalafil-Einnahme wurde in Gruppe B ebenfalls ein signifikanter Anstieg im temporalen (13,2 μm, CI [-17,77, -8,63], p < 0,001), nasalen (12,7 μm, CI [-14,75, -10,65], p < 0,001) bzw. inferioren (15,6 μm, CI [-17,36, -13,84], p < 0,001) Quadranten festgestellt. Die nach der Einnahme von PDE-5-Hemmern beobachtete Zunahme der Aderhautdicke war in Gruppe A größer und dieser Unterschied war statistisch signifikant (t-Test für unabhängige Stichproben, CT temporal: t(18)=5,338, p<0,001, 95%KI [9,95, 22,85], Levene-Test: p=0,791, CT nasal: t(18)=6,332, p<0,001, 95%KI [7,48, 14,92], Levene-Test: p=0,088, Mann-Whitney-Test, CT inferior: p<0,001).
Schlussfolgerung: Sowohl Sildenafil als auch Tadalafil führten zu einer Zunahme der Aderhautdicke, wobei Tadalafil eine geringere Zunahme verursachte. Diese Veränderung könnte sich sekundär auf die Netzhautfunktion auswirken oder eine nützliche Ergänzung sein, wenn eine erhöhte Aderhautdurchblutung erforderlich ist.