ISSN: 2157-7013
Antonio Chiaretti, Pietro Ferrara, Giovanni Barone, Luigi Manni, Danilo Buonsenso, Domenico Capozzi, Piero Valentini und Carlo Fundarò
Ziel: Bewertung des Zusammenhangs zwischen Neurotrophinexpression und klinischen Befunden, Krankheitsschwere und Prognose bei Kindern mit einer H1N1-Virusinfektion. Methoden: Prospektive klinische Beobachtungsstudie an 15 Kindern mit H1N1-Infektion und 15 Kontrollkindern mit Infektionen der unteren Atemwege. Die Plasmaspiegel der neurotrophen Faktoren Nervenwachstumsfaktor (NGF), Brain Derived Neurotrophic Factor (BDNF) und Glial Derived Neurotrophic Factor (GDNF) wurden mithilfe immunenzymatischer Tests gemessen. Ergebnisse: Bei Patienten mit H1N1-Infektion wurden im Vergleich zu den Kontrollgruppen signifikant höhere BDNF- und NGF-Spiegel festgestellt, während GDNF in beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede aufwies. Bei H1N1-Patienten mit schwereren klinischen Manifestationen waren die BDNF- und NGF-Spiegel signifikant höher als bei H1N1-Patienten mit leichten klinischen Manifestationen. Bemerkenswerterweise war die NGF-Hochregulation mit der Hustendauer verbunden. Es konnte kein Zusammenhang zwischen der Expression des neurotrophen Faktors und dem endgültigen Ergebnis festgestellt werden. Schlussfolgerungen: Eine H1N1-Infektion führt zu einer frühen und signifikanten Hochregulation von BDNF und NGF. Die Überexpression dieser molekularen Marker, insbesondere NGF, spielt wahrscheinlich eine neuroimmunmodulatorische Rolle bei einer H1N1-Infektion und kann bei infizierten Kindern zu Atemwegsentzündungen und bronchialer Hyperreaktivität beitragen.