ISSN: 2155-6148
Masahiko Sumitani, Takamichi Kogure, Masaya Nakamura, Masahiko Shibata, Yozu Arito, Yuko Otake und Yoshitsugu Yamada
Ziele: Die genauen Ursachen des komplexen regionalen Schmerzsyndroms (CRPS) sind noch nicht gut bekannt. Einige gehen davon aus, dass CRPS Typ 1 ohne erkennbare Nervenverletzung aufgrund eines anhaltenden Entzündungszustands nach einem anfänglichen Trauma entsteht und dass die zugrunde liegende Pathophysiologie auf nozizeptive/entzündliche Schmerzkomponenten (NocP) hinweist. Andere wiederum haben klare direkte Hinweise auf Nervenverletzungen in von CRPS Typ 1 betroffenen Gliedmaßen gezeigt und betrachten CRPS Typ 1 als neuropathischen Schmerz (NeP). Der McGill Pain Questionnaire (MPQ) kann Schmerzstörungen diagnostizieren und Hinweise auf die zugrunde liegende Pathophysiologie geben.
Methoden: Wir untersuchten die Schmerzeigenschaften von 165 NeP- und 66 NocP-Patienten anhand der 78 Wörter des MPQ und entwickelten so eine Diskriminanzfunktion, die NocP effizient von NeP unterscheidet. Anschließend wendeten wir diese Funktion auf die Beschwerden von 36 CRPS-Typ-1-Patienten an und klassifizierten ihre Schmerzen als NocP oder NeP.
Ergebnisse: Die Diskriminanzwahrscheinlichkeit der Funktion betrug 81,0 % (Chi-Quadrat, p=0,24) und diese Funktion ergab, dass 47,2 % der Beschwerden von CRPS-Typ-1-Patienten als NocP und 52,8 % als NeP klassifiziert wurden. Diese Untergruppen zeigten nahezu vergleichbare demografische Daten.
Überlegungen: Unsere Ergebnisse zeigen, dass CRPS Typ 1 gemäß Schmerzbeschreibungen nicht dichotom als NeP oder NocP klassifiziert werden kann. Dies legt die Möglichkeit nahe, dass CRPS Typ 1 einen „gemischten“ Schmerzmechanismus darstellt, der sowohl aus NeP als auch NocP besteht.