ISSN: 2161-0940
Eman Allam und Cynthia Stone
Lippen-Kiefer-Gaumenspalten stellen aufgrund der möglicherweise lebenslangen Morbidität, der komplexen Ätiologie und des umfangreichen multidisziplinären Engagements, das für eine Intervention erforderlich ist, ein großes Problem der öffentlichen Gesundheit dar. Weltweit sind etwa 1,5 von 1.000 Lebendgeburten (250.000 Neuerkrankungen pro Jahr) betroffen, wobei je nach geografischen Gebieten und ethnischen Gruppen enorme Unterschiede bestehen. Sie gelten als schwächende Erkrankung, die mit erheblichen Beeinträchtigungen der Ernährung, des Gehörs, der Sprache und der psychischen Gesundheit einhergeht. Angesichts des breiten chirurgischen, zahnärztlichen, sprachlichen, sozialen und medizinischen Engagements ist es wichtig, die zugrunde liegenden Determinanten dieser Defekte zu verstehen, um die Behandlungsmöglichkeiten optimieren und den langfristigen Entwicklungsverlauf der betroffenen Person vorhersagen zu können. Eine optimale und frühzeitige chirurgische Intervention ist notwendig und die Einnahme von Folsäurepräparaten hat sich als hocheffiziente Präventionsstrategie erwiesen. Insbesondere in den Entwicklungsländern sind jedoch noch viele Herausforderungen bei der Behandlung von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten zu bewältigen.