ISSN: 2155-6148
Tong J Gan, Neil Singla, Stephen E Daniels, Douglas A Hamilton, Peter G Lacouture, Olufunmibi Johnson, Christian RD Reyes und Daniel B Carr
Ziel: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) sind zwar eine wichtige Option zur Behandlung akuter postoperativer Schmerzen, ihre Anwendung kann jedoch aufgrund potenzieller Sicherheitsbedenken, einschließlich Blutungsrisiken, eingeschränkt sein. In dieser Studie wurde die blutungsbezogene Sicherheit von injizierbarem Diclofenac in Form von Hydroxypropyl-β-Cyclodextrin (HPβCD-Diclofenac) bei der Verwendung zur postoperativen Schmerzbehandlung untersucht.
Methoden: Daten aus zwei randomisierten, doppelblinden, placebo- und aktiv komparatorkontrollierten Phase-III-Studien wurden zusammengefasst. Patienten in beiden Studien erhielten HPβCD-Diclofenac, Placebo oder den aktiven Komparator Ketorolac per intravenöser Injektion alle 6 Stunden für ≤ 5 Tage nach abdominalen/becken- oder orthopädischen Operationen. Blutungsunerwünschte Ereignisse (UE) wurden während des Behandlungszeitraums und der Nachbeobachtung (≤ 37 Tage) ausgewertet und relative Blutungs-UE-Risiken (RR) geschätzt. Veränderungen der hämatologischen Laborwerte wurden ebenfalls bewertet.
Ergebnisse: Insgesamt erhielten 608 chirurgische Patienten ≥ 1 Dosis des Studienmedikaments. Blutungsnebenwirkungen traten bei n=9/318 (2,8 %) Patienten auf, die HPβCD-Diclofenac erhielten, bei n=8/142 (5,6 %) Patienten, die Ketorolac erhielten, und bei n=4/148 (2,7 %) Patienten, die Placebo erhielten. Im untersuchten Zeitraum war HPβCD-Diclofenac nicht mit einer erhöhten RR der Blutungsnebenwirkungen im Vergleich zu Placebo verbunden (1,05 [0,33, 3,35]; p=0,93), ebenso wenig wie Ketorolac (2,08 [0,64, 6,77]; p=0,22). Blutungsnebenwirkungen waren überwiegend leicht oder mittelschwer ausgeprägt. In der HPβCD-Diclofenac-Gruppe traten keine behandlungsbedingten Blutungsnebenwirkungen auf (1 sowohl in der Placebo- als auch in der Ketorolac-Gruppe). In der Untergruppe der Patienten, die gleichzeitig Antikoagulanzien erhielten, traten Blutungsnebenwirkungen bei n = 3/60 (5,0 %) Patienten auf, die HPβCD-Diclofenac erhielten, bei n = 2/29 (6,9 %) Patienten, die Ketorolac erhielten, und bei n = 0/35 Patienten, die Placebo erhielten. In der HPβCD-Diclofenac-Gruppe kam es bei 35,7 % bzw. 28,3 % der Patienten zu postoperativen Veränderungen des Hämatokrit- und Hämoglobinspiegels (gegenüber 31,4 % bzw. 21,5 % bei Placebo). Postoperative Veränderungen der Thrombozytenzahl waren selten (< 3,0 % über alle Behandlungsgruppen hinweg).
Schlussfolgerungen: Obwohl Folgestudien an größeren Populationen gerechtfertigt sind, weist diese Analyse darauf hin, dass HPβCDdiclofenac im Vergleich zu Placebo möglicherweise kein signifikantes zusätzliches Risiko für Blutungen als Nebenwirkung darstellt, wenn es zur Behandlung akuter postoperativer Schmerzen eingesetzt wird.