ISSN: 2155-6148
Ahmed Salman1*, Aktham Elfarnawany1, Alaje Tekie Bahta1, Akshaya Kumar Baral1, Kenneth Naetio Ozoilo1, Sophie Crespo2
Hintergrund: Tetanus ist eine seltene Erkrankung, da er durch Impfung vermeidbar ist. Dennoch treten zwei Drittel der weltweiten Fälle dieser potenziell tödlichen Krankheit in Afrika auf. Die meisten Tetanusfälle erfordern einen chirurgischen Eingriff (meistens Wunddebridement), und die Anästhesie ist schwierig, da die Krankheit möglicherweise autonome Funktionsstörungen und Muskelsteifheit verursacht. Bisher wurde in der Literatur kein Konsens über die bessere Anästhesietechnik beschrieben, und unseres Wissens wurden keine Daten über eine ausschließlich ultraschallgesteuerte lokoregionale Anästhesie für chirurgische Eingriffe an den Gliedmaßen von Tetanuspatienten veröffentlicht.
Falldarstellung: Ein 22-jähriger männlicher Tetanuspatient stellte sich mit einer infizierten Schusswunde am rechten Unterarm vor, mit einer rechten Radioulnarfraktur und Gangrän der distalen Hälfte des rechten Unterarms, die sofort amputiert werden sollte. Die Anästhesie wurde durch eine Kombination aus unilateraler ultraschallgesteuerter supraklavikulärer und infraklavikulärer Plexus-brachialis-Blockade erreicht. Die lokoregionale Anästhesie war während der gesamten Dauer der Operation wirksam, ohne dass weitere Anästhesietechniken erforderlich waren.
Schlussfolgerung: Es handelt sich um einen originellen Fallbericht, der darauf aufmerksam macht, die lokoregionale Anästhesie als mögliche sichere Alternative zur Vollnarkose bei Tetanusfällen in Betracht zu ziehen. Dies ist in Einrichtungen mit geringen Ressourcen interessant, in denen Vollnarkose und Intubation mit höheren Risiken verbunden sein können. Darüber hinaus wird die Möglichkeit erörtert, einen kombinierten Blockansatz durchzuführen, wenn Bedenken hinsichtlich eines teilweisen Versagens eines einzelnen Plexusblocks bestehen. Wir glauben, dass dieser Bericht für Anästhesisten hilfreich sein könnte, die mit der schwierigen und seltenen Situation konfrontiert sind, einen Tetanuspatienten zu betreuen.