ISSN: 2167-0269
Acha-Anyi Paul Nkemngu
Die Beteiligung der Gemeinschaft und der Nutzen aus Tourismusprojekten werden allgemein als Eckpfeiler des nachhaltigen Tourismus angesehen. Daher werden die Gewinne aus dem Tourismus als entscheidend für die Bekämpfung der Armut und als Beitrag zur Verbesserung der Situation benachteiligter Gemeinschaften durch den Zugang zu wirtschaftlichen und sozialen Vorteilen gepriesen. Paradoxerweise werden in der Tourismusliteratur auch Fälle erwähnt, in denen der Tourismus lokale Gemeinschaften ihrer natürlichen Ressourcen beraubt, ihr kulturelles Erbe entweiht und ihre sozialen Strukturen zerstört hat.
Diese Studie untersucht die Wahrnehmung der Bewohner der Gemeinde Soshanguve, einer Township am Stadtrand von Pretoria, hinsichtlich des Beitrags des Tourismus zur Entwicklung ihrer Gemeinde. Die berücksichtigten Einflussvariablen sind wirtschaftlicher, soziokultureller und ökologischer Natur, während untersucht wird, welche Auswirkungen die Verbundenheit mit der Gemeinde auf die Wahrnehmung der Gemeindemitglieder hat, sofern überhaupt.
Die quantitative Forschungsmethode wurde mithilfe eines Fragebogens eingesetzt, um Daten von Gemeindemitgliedern zu sammeln, die ein gewisses Interesse am Tourismus haben. Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Gemeindemitglieder der Meinung sind, der Tourismus habe nicht wesentlich zur Entwicklung ihrer Gemeinde beigetragen. Auffällig ist auch die negative Korrelation zwischen der Gemeindeverbundenheit der Befragten und der Wahrnehmung, der Tourismus habe nicht zu einer besseren Lebensqualität der Gemeindemitglieder beigetragen.
Diese Forschung hat weitreichende Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit des Tourismus, da die örtlichen Gemeinden wichtige Interessenvertreter bei der Entwicklung des Tourismus sind. Sie weist auch auf die Notwendigkeit hin, die Gemeinden lange vor der Entwicklung des Tourismus vorzubereiten. Tourismusplaner und -entwickler sollten einen Bottom-Top-Ansatz verfolgen und nicht umgekehrt. Da viele Touristen das lokale Erlebnis suchen und engen Kontakt mit den Einheimischen haben möchten, ist es für die Einheimischen unerlässlich geworden, bereits in der Planungsphase in die Entwicklung des Tourismus einbezogen zu werden. Die Tourismusbildung unter Gemeindemitgliedern sollte beginnen, sobald die Idee aufkommt, den Tourismus in den strategischen Entwicklungsplan aufzunehmen. Dies erfordert eine wirksame Beteiligung der Interessenvertreter am Planungs- und Entwicklungsprozess des Tourismus.